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Israel: Selbstmordanschlag in Tel Aviv

Ein palästinensischer Selbstmordattentäter hat sich am Ostermontag in einem Schnellimbiss in Tel Aviv in die Luft gesprengt und acht Menschen mit in den Tod gerissen.

60 weitere Menschen wurden verletzt. Der extrem große Sprengsatz richtete schweren Sachschaden an.

Der israelische Ministerpräsident Olmert nannte den tödlichen Anschlag einen „sehr schlimmen Vorfall“, auf den Israel angemessen reagieren werde. Die Tat überschattete die erste Sitzung der neuen Parlaments, die am Montagnachmittag in Jerusalem begann.

Die Hamas bezeichnete den Anschlag als „natürliches Ergebnis der anhaltenden israelischen Verbrechen gegen unser Volk“. Man habe jedes Recht, alle Mittel anzuwenden, um sich selbst zu verteidigen. Palästinenserpräsident Abbas verurteilte die Tat hingegen als Terror.

Der Attentäter zündete seine Bombe gegen 13.40 Uhr. Wegen des Passah-Festes hielten sich viele Reisende am Busbahnhof und in dem betroffenen Restaurant auf. Am 19. Jänner waren bei einem Selbstmordanschlag an derselben Stelle im Bereich des alten Busbahnhofs im Süden der Stadt 30 Menschen verletzt worden.

Nur wenige Stunden nach der Explosion stoppte die Polizei einen Wagen, der Augenzeugen am Tatort aufgefallen war, und nahm drei verdächtige Palästinenser fest. Ein Polizeisprecher sagte, die Männer seien vermutlich direkt in das Attentat verwickelt.

“Selbstverteidigung”

Die regierende palästinensische Hamas hat den Selbstmordanschlag in Tel Aviv am Montag als einen Akt der „Selbstverteidigung“ der Palästinenser bezeichnet. Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri sagte in Gaza, solche Anschläge seien „Widerstand“ gegen die israelische Besatzung und gehörten zu den Rechten des palästinensischen Volkes. Präsident Mahmoud Abbas hatte die Tat hingegen in einer Erklärung als Terror verurteilt.

Palästinensische Medien berichteten, die radikalen Gruppen Islamischer Jihad und Al-Aksa-Märtyrerbrigaden hätten sich zu der Tat bekannt. Dazu gab es jedoch keine deutlichen Mitteilungen der Organisationen.

Nach palästinensischen Angaben drangen nach dem Anschlag in Tel Aviv israelische Truppen mit Panzern in die Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland ein. Bei Zusammenstößen mit Einwohnern seien mindestens acht Palästinenser verletzt worden.

Das mit den USA verbündete Golf-Emirat Katar teilte am Montag mit, die Hamas-Regierung mit 50 Millionen Dollar zu unterstützen. Die gleiche Summe hatte der Iran zugesagt. Auch Russland erklärte sich zu Finanzhilfen bereit, gab aber keine Summe bekannt.

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