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Israel: Sechs Tote bei Angriff auf jüdische Siedlung

Bewaffnete Palästinenser haben den Wachposten einer jüdischen Siedlung im Gazastreifen überfallen und drei israelische Soldaten getötet sowie einen vierten schwer verwundet. Nach einem heftigen Feuergefecht wurden zunächst drei der Angreifer erschossen.

Ein anonymer Anrufer sagte der Nachrichtenagentur AP in Gaza, der Überfall sei eine Gemeinschaftsaktion des Islamischen Dschihad, des Volkswiderstandskomitees und der Ahmed-Abu-El-Rish-Brigaden, einer Organisation mit Verbindungen zur Fatah. Diese drei Gruppen hätten drei Aktivisten zur Siedlung Morag geschickt.

Die mit Sturmgewehren bewaffneten Angreifer konnten sich dem Militärposten, der die Siedlung Morag bewacht, am frühen Morgen in dichtem Nebel unbemerkt nähern. Der Schusswechsel dauerte nach Angaben eines Siedlers eine dreiviertel Stunde. Einer der drei Angreifer tauchte zunächst unter. Als später eine Gruppe Journalisten den Ort besichtigte, eröffnete der Mann das Feuer. Ein Reporter der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ erlitt eine Schusswunde im Bein, wie Sanitäter mitteilte. Der palästinensische Extremist wurde wie zuvor seine zwei Komplizen erschossen.

In der Nacht zum Donnerstag waren zuvor israelische Truppen mit Panzern und Bulldozern ins Flüchtlingslager Khan Yunis im südlichen Gazastreifen eingerückt. Augenzeugen berichteten, von einem Hubschrauber aus seien zwei Raketen abgeschossen worden. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 15 Menschen verletzt. Die Armee zerstörte außerdem sieben Wohnhäuser in Khan Yunis. Aus Kreisen der israelischen Streitkräfte verlautete, die Militäraktion habe sich gegen Extremisten gerichtet, die israelisches Gebiet beschossen hätten.

Vom Norden des Gazastreifens aus feuerten militante Palästinenser am Donnerstag zwei Raketen auf die israelische Grenzstadt Sderot. Mindestens eine Frau sei verletzt worden, teilten Rettungskräfte mit. Beide Raketen seien in Wohngebieten eingeschlagen, eine in der Nähe einer Schule.

Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag in Jerusalem drangen israelische Truppen am Donnerstag auch ins Flüchtlingslager Askar im Westjordanland ein und zerstörten das Haus, in dem die Attentäterin gelebt hatte. Die Streitkräfte erklärten, sie hätten auch das Wohnhaus des Mannes zerstört, der die 19-Jährige mit dem Anschlag beauftragt habe. Die Palästinenserin hatte sich am Mittwoch an einer Bushaltestelle in die Luft gesprengt und zwei Polizisten mit in den Tod gerissen, 16 weitere Menschen wurden verletzt.

Auch im Gaza-Streifen sprengte die israelische Armee ein ihren Angaben zufolge von palästinensischen Extremisten genutztes Haus. Von dem Gebäude nahe der jüdischen Siedlung Nezarim aus hätten Extremisten israelische Siedler und Soldaten angegriffen, hieß es aus Militärkreisen. Palästinensische Militärkreise hingegen erklärten, das Haus habe zu dem palästinensischen Dorf Mughraka gehört.

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