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Israel: Resolution in UNO-Vollversammlung

Zum ersten Mal in seiner Geschichte will Israel einen Resolutionsentwurf in die UNO-Vollversammlung einbringen.

Mit der Entschließung soll nach Angaben des israelischen Außenministeriums vom Mittwoch auf das Leid aufmerksam gemacht werden, das die palästinensischen Anschläge auch für israelische Kinder bedeute. Der Entwurf sei vor wenigen Tagen den UNO-Gremien vorgelegt worden und könnte mit einer Verzögerung von drei Wochen offiziell eingebracht werden, sagte der Chef der zuständigen Abteilung im israelischen Außenressort, Daniel Meron, der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben des israelischen Regierungsbeamten wurden in diesem und im vergangenen Jahr zwei Resolutionen in die UNO-Versammlung eingebracht, die ausschließlich das Leid der palästinensischen Kinder anprangerten. Es sei falsch, dass das Geschehen in Nahost so dargestellt werde, als ob allein eine Seite die Verantwortung dafür trage, betonte Meron. Auch israelische Kinder bräuchten „dringend ein normales Leben, geschützt vor Terrorismus, Zerstörung und Angst“. Dem israelischen Außenministerium zufolge wurden seit Beginn der zweiten Intifada im September 2000 bei palästinensischen Anschlägen 903 Israelis getötet, unter ihnen 109 Kinder. Im selben Zeitraum kamen mindestens 2600 Palästinenser ums Leben.

Der Resolutionsentwurf bedeutet möglicherweise eine differenziertere Betrachtung der UNO durch die israelische Regierung. Bisher kritisierte Israel die Vereinten Nationen als pro-arabisch. Israel ignorierte schlichtweg einen Großteil der UNO-Resolutionen, die sich mit dem Nahost-Konflikt befassen. Dies war zuletzt so bei der Entschließung der UNO-Vollversammlung vom 21. Oktober. Israel wurde darin aufgefordert, den Bau des umstrittenen Sicherheitswalls zum Westjordanland einzustellen.

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