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Israel postiert Scharfschützen

Israelische Scharfschützen haben am Dienstag Positionen in der Umgebung des Amtssitzes von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat in Ramallah bezogen.

Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, dass einige von Israel gesuchte Extremisten aus dem Gebäude entkommen seien, nachdem die Soldaten ihre Belagerung des Geländes in Ramallah gelockert hatten.

Israels Ministerpräsident Ariel Sharon sagte während seines Russlandbesuchs in Moskau, der seit zwei Jahren anhaltende Palästinenser-Aufstand werde in wenigen Monaten beendet sein. Offen blieb, worauf er seine Voraussage stützte. Der britische Premierminister Tony Blair forderte die Konfliktparteien auf, bis zum Jahresende abschließende Friedensverhandlungen aufzunehmen.

Palästinensische Sicherheitskräfte teilten mit, die Scharfschützen hätten auf mehreren Gebäuden Posten bezogen, von denen aus sie das gesamte Gelände des Arafat-Amtssitzes im Blick hätten. Offenkundig sollten sie dafür sorgen, dass niemand umbemerkt aus dem Gebäude entkommen kann. Die Armee nahm dazu zunächst nicht Stellung. Israelische Medien hatten darüber berichtet, dass einige der von Israel gesuchten Palästinenser entkommen seien. Die Zeitung „Maariv“ meldete, Sharon habe deswegen aus Moskau mit seinem Verteidigungsminister Binjamin Ben-Elieser telefoniert und ihn gerügt.

Die Armee hatte Arafats Amtssitz im Westjordland nach Selbstmordanschlägen radikaler Palästinenser umstellt und die Gebäude auf dem Gelände bis auf eines zerstört. Auf Druck der USA, die bei den arabischen Staaten Rückhalt für einen Feldzug gegen Irak suchen, zog Israel seine Soldaten nach zehn Tagen zurück.

Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee nahe der autonomen Stadt Jenin im Westjordanland sind am Dienstagabend nach palästinensischen Angaben neun Menschen verletzt worden.

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