Die Lage habe Einfluss auf die Wahl eines neuen Vorsitzenden der Arbeitspartei in den kommenden Wochen, zitierten israelische Medien am Freitag Berater Olmerts. Bereits jetzt führt der frühere Geheimdienstchef Ami Ayalon in Umfragen. Er hat angekündigt, die Koalition der Arbeitspartei mit Olmerts Kadima beenden zu wollen. Die Wahl des Parteivorsitzenden beginnt am 28. Mai.
In Israel haben sich am Donnerstagabend laut Medienberichten rund 150.000 Menschen an den Protesten gegen Ministerpräsident Olmert beteiligt. Im Zentrum von Tel Aviv forderten Anhänger von linken bis zum rechten politischen Lager den Rücktritt des Regierungschefs. Herr Olmert, Sie haben gesagt, dass Sie ein Angestellter des Volkes sind. Nun, Sie sind gefeuert, rief der Schriftsteller Meir Shalev in die Menge. Er gehörte ebenso wie andere Intellektuelle und auch Eltern vom im Libanon-Konflikt gefallenen Soldaten zu den Rednern der Kundgebung.
Der ehemalige Militärgeneral Uzi Dayan forderte, Olmert müsse die Konsequenzen aus der vernichtenden Kritik der Libanon-Kommission ziehen und gehen. Die Untersuchungskommission hatte dem Regierungschef schwere Fehler und Planlosigkeit im Libanon-Krieg vorgeworfen. Außenministerin Tzipi Livni und andere führende Vertreter von Olmerts Kadima-Partei haben Olmert zum Rücktritt aufgefordert. Die Fraktion stärkte ihm dagegen den Rücken.