Shalom und andere Hardliner des Likud-Blocks wie Finanzminister und Ex-Premier Benjamin Netanyahu stehen Ägypten mit Misstrauen gegenüber. Netanyahu hatte den Ägyptern vorgeworfen, den palästinensischen Waffenschmuggel nicht zu unterbinden. Wenn Israel die Kontrolle der Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten den Ägyptern überlasse, dann werden die Waffen nicht mehr durch Tunnels (zu den Palästinensern) gelangen, sondern auf der Straße, hatte Netanyahu gewarnt.
Der israelische Regierungschef Ariel Sharon war am Vortag in Texas mit US-Präsident George W. Bush zusammengetroffen. Bush lobte dabei Sharons Entschlossenheit, die rund 8000 israelischen Siedler bis Ende des Sommers aus dem Gaza-Streifen abzuziehen, und forderte zugleich einen Stopp des Siedlungsausbaus.
Sharon kündigte seinerseits an, dass sein Land sich nicht an dem von Washington unterstützten Nahost-Friedensfahrplan (Roadmap) beteiligen werde, solange die Angriffe militanter Palästinenser nicht vollständig beendet seien. Nach dem Trennungsplan Sharons soll Israel sämtliche 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier im Westjordanland räumen, aber große Teile des Westjordanlandes annektieren, was im Widerspruch zur Roadmap steht. Der Fahrplan war unter Federführung der USA (die gemeinsam mit den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und Russland das Nahost-Quartett bilden) ausgearbeitet worden und sieht einen souveränen palästinensischen Staat im Gaza-Streifen und im Westjordanland vor.