Israel meldet Angriff auf Hisbollah-Bunker mit "Millionen"

"Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold", sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei "zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel" genutzt worden.
Die israelische Armee hatte seit der Nacht auf Montag verstärkt das Finanzsystem der Hisbollah-Milz ins Visier genommen und dazu gehörende Büros aus der Luft angegriffen. Innerhalb von 24 Stunden wurden Armeeangaben zufolge rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. Laut Armeechef Herzi Halevi wurden 30 Ziele von Al-Qard Al-Hassan getroffen, einer Finanzfirma, die mit der Hisbollah in Verbindung steht.
Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Qard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten. Am Montagabend kündigte die israelische Armee an, in den "kommenden Stunden" weitere Ziele der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut und anderen Landesteilen ins Visier nehmen zu wollen.
Hunderte sollen Flüchtlingslager Jabalia verlassen
Im Flüchtlingslager Jabalia im Norden des Gazastreifens haben unterdessen Hunderte Einwohner auf Anordnung der israelischen Armee ihre Häuser verlassen müssen. In palästinensischen Berichten war von einer Zwangsevakuierung die Rede. Die Mehrheit der Betroffenen suchte diesen Angaben zufolge Unterschlupf in Notunterkünften in der Region oder in Gaza-Stadt. Die meisten weigerten sich hingegen, in den Süden des Gazastreifens aufzubrechen, hieß es.
Ein Sprecher der israelischen Armee berichtete, seit der Früh hätten Hunderte Zivilisten das Gebiet über sichere Routen verlassen. Weiter hieß es, mehrere mutmaßliche Mitglieder terroristischer Organisationen seien festgenommen worden. Das israelische Nachrichtenportal Ynet sprach von einem "Massenexodus" aus Jabalia, wo es seit Wochen zu heftigen Kämpfen kommt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Offensive gegen Hamas
Die israelische Armee hatte vor zwei Wochen im Norden des Gazastreifens eine neue Offensive gegen die islamistische Hamas begonnen. Hilfsorganisationen warnen vor unerträglichen Zuständen für die dortige Zivilbevölkerung. Deswegen erhob das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. "Im Moment gelangt fast nichts in den Gazastreifen", sagte der Vize-Direktor der UNRWA in dem Küstenstreifen, Sam Rose, dem Sender CNN.
Die USA hatten Israel vergangene Woche eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Versorgung der Menschen in dem Küstenstreifen zu verbessern. Anderenfalls könnten US-Waffenlieferungen an Israel gefährdet sein.
Tote bei Raketenangriff auf Auto
Wie das syrische Fernsehen unter Berufung auf das Militär meldete, wurden bei einem Raketenangriff auf ein Auto in Damaskus mindestens zwei Menschen getötet. Demnach wurden drei Menschen verletzt. Das Militär gehe davon aus, dass es sich um einen israelischen Angriff handle. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs lag zunächst nicht vor.
Massive Angriffe auf Beirut - Videos zum Thema:
(APA)