Das kündigte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in Jerusalem an. Der 61- Jährige wurde vor wenigen Tagen von der Polizei in Jerusalem verhört, nachdem eine frühere Mitarbeiterin eine neue Anzeige gegen ihn erstattet hatte.
Wegen einer früheren Anklage wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung mehrerer Mitarbeiterinnen und Korruption hat das Staatsoberhaupt seit Ende Jänner sein Amt ruhen lassen. Der vorübergehende Amtsverzicht ist jedoch umstritten, weil Katzav damit seine Immunität bewahrt. Über die neue Anklage will Generalstaatsanwalt Mazuz nach einer weiteren Anhörung Katzavs Anfang Mai endgültig entscheiden.
Katzav ist zum Rücktritt bereit, falls er verurteilt wird. In Israel gibt es für Vergewaltiger eine Höchststrafe von 16 Jahren. Katzav wies sämtliche Vorwürfe zurück und beschuldigte die Medien, eine Hexenjagd gegen ihn zu inszenieren. Er drückte überdies den Verdacht aus, als im Iran geborener sephardischer Jude weniger zu gelten als die aus Europa eingewanderte aschkenasische Elite.