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Israel: Junge Palästinenserin getötet

Israelische Soldaten haben am Dienstag in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten eine junge Palästinenserin erschossen. Unklarheit herrscht darüber, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte.

Das Armeehauptquartier in Tel Aviv teilte mit, eine junge Frau sei in das Sperrgebiet entlang des Grenzstreifens eingedrungen und habe einen schweren Gegenstand neben einem Wachposten abgelegt. Als sie flüchtete, hätten Soldaten das Feuer eröffnet.

Dagegen teilte ein palästinensisches Krankenhaus in Rafah mit, Soldaten hätten eine unbewaffnete 13-jährige in Schuluniform getötet, als sie sich auf dem Weg zur Schule einem Wachposten genähert habe. Die Leiche weise mehrere Einschüsse auf.

Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Dienstag in Mossul mit ihrem Fahrzeug in die Luft gesprengt. Wie Augenzeugen berichteten, steuerten die Attentäter einen US-Konvoi an. Die Explosion traf aber ein ziviles Auto, in dem drei Iraker getötet wurden. An den Fahrzeugen des US-Konvois entstand kein Schaden. Am Vortag hatten zwei Selbstmordattentäter in der Nähe einer Schule in Mossul ebenfalls drei Iraker mit in den Tod gerissen.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern hat es am Montagabend Tote auf beiden Seiten gegeben. Die Zahl der am Montag im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg auf zwölf.Soldaten einer israelischen Spezialeinheit erschossen bei einem Einsatz in Ramallah im Westjordanland zwei Palästinenser, ein Israeli wurde von Palästinensern erschossen. Fünf Mitglieder der radikalislamischen Hamas wurden festgenommen.

Im Flüchtlingslager Jabaliya im Gazastreifen starb am Abend ein 22 -jähriger Palästinenser bei der Explosion einer Granate, die von einem israelischen Panzer abgefeuert wurde. Ebenfalls im Gazastreifen erschossen Soldaten einen Palästinenser, der sich einer von jüdischen Siedlern genutzten Straße näherte. Der Mann habe eine automatische Waffe bei sich gehabt, teilte die Armee mit. Damit stieg die Zahl der am Montag im Gazastreifen getöteten Palästinenser auf zwölf.

Palästinenserpräsident Arafat rief militante Gruppen unterdessen indirekt auf, den Raketenbeschuss auf israelische Grenzorte einzustellen. Zugleich bekräftigte er, dass sich die Palästinenser niemals der israelischen Gewalt ergeben würden.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kam in New York zu einer von arabischen Ländern beantragten Dringlichkeitssitzung über die israelische Offensive zusammen. Der Vertreter des einzigen arabischen Landes in dem Gremium, der algerische Botschafter Baali, sagte, der Sicherheitsrat sollte bis spätestens Dienstag eine Resolution verabschieden, die Israel zum Stopp der Offensive auffordert.

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