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Israel hält Neuanfang nach Arafat für möglich

Die israelische Führung sieht nach dem Ende der Ära des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat die Möglichkeit eines Neubeginns in den Beziehungen mit den Palästinensern.

Ministerpräsident Ariel Sharon sagte am Mittwoch, im Nahen Osten könne nun eine „neue Ära“ anbrechen. Alles hänge jedoch von einem entschiedenen Kampf der Palästinenser gegen den Terror und gegen antiisraelische Propaganda ab.

Der israelische Staatspräsident Moshe Katzav sprach am Morgen von einer „neuen Hoffnung für die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern“. Er glaube, dass „der Tod von Arafat das Ende einer stürmischen und besonders schweren Periode in den Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern“ darstelle. „Das Öffnen eines neuen Kapitels und eine Zusammenarbeit sind essenziell für die gemeinsamen Interessen von uns und der Palästinensischen Behörde“, sagte das Statsoberhaupt.

Außenminister Silvan Shalom hatte zuvor in Peking erklärt, Israel wäre zu Friedensgesprächen mit einer gemäßigten palästinensischen Führung bereit. Arafat sei über Jahre und Jahrzehnte hinweg „in den Terrorismus verwickelt“ gewesen. Der ehemalige Knesset-Abgeordnete Uri Avnery hatte seinerseits in einem Beitrag für die deutsche „tageszeitung“ (taz) geschrieben: „Ohne Arafat wird es viel schwerer sein, einen Frieden zu erreichen. Es könnte sein, dass sich die Israelis noch nach Arafat sehnen werden“, meinte der aus Deutschland stammende KZ-Überlebende, Gründer der Friedensbewegung „Gush Shalom“ und Träger des Alternativen Friedensnobelpreises. Israel verliere einen Feind, der „ein großer Partner und Verbündeter hätte werden können“.

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