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Israel geht gegen Hamas-Einrichtungen vor

Israel hat am Montag mit der Schließung von Sozialeinrichtungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Westjordanland begonnen. Nach palästinensischen Angaben schloss die Armee bei einer Razzia in den frühen Morgenstunden vier Einrichtungen in der Palästinenserstadt Nablus.

Die Soldaten seien mit zahlreichen Armeefahrzeugen in die Stadt eingedrungen.

Der Leiter der Al-Tadamun-Organisation, die eine Klinik und einen Sportclub betreibt, sagte, er habe von den Soldaten Order erhalten, die Arbeit einzustellen. In dem Befehl heiße es, die Einrichtung, die zur Hamas-Infrastruktur in der Stadt gehöre, müsse für drei Jahre geschlossen werden, sagte Hafez al-Sader weiter.

Die Soldaten hätten “alles in der Klinik zerstört oder konfisziert”. Zudem hätten die Truppen in der Stadt im nördlichen Westjordanland eine Moschee, eine islamische Mädchenschule und eine Organisation zur Unterstützung von Waisen geschlossen.

Die israelische Zeitung “Haaretz” berichtete am Montag, die Armee wolle im Westjordanland gezielt gegen zivile Hamas-Einrichtungen vorgehen. Ziel sei es, das Versorgungsnetz der Hamas im Westjordanland zu zerstören. Die Armee wirft Hamas vor, unter dem Deckmantel wohltätiger Aktivitäten Gelder zu sammeln, die auch in die Finanzierung von Terrorakten fließen.

Zudem wolle Israel die Organisation daran hindern, ihren Einfluss auch im Westjordanland auszubauen, schrieb das Blatt. Israel fürchte, dass die Gruppierung, die vor einem Jahr im Gazastreifen gewaltsam die Kontrolle übernommen hat, auch im Westjordanland einen Sturz der Palästinenserbehörde von Präsident Abbas herbeiführen könnte.

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