Israel behält sich Militärschlag gegen Iran vor
Wir müssen damit rechnen, dass die internationale Gemeinschaft nichts unternimmt und Israel irgendwann allein handeln muss, sagte der israelische Vize-Premier und Minister für strategische Bedrohungen, Avigdor Lieberman.
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Russland, Europa, den USA und den UN seien so groß, dass sie das weltpolitische System destabilisiert hätten, so der ultrarechte israelische Politiker, der auch den USA eine zu nachgiebige Haltung gegenüber dem Iran vorwarf. Leider sehe ich derzeit in Washington nicht genügend politische Kraft und Entschlossenheit für einen eigenständigen Schritt gegen den Iran, sagte der Minister. Von Japanern und Europäern forderte er drastische Wirtschaftssanktionen. Dann bräche der Iran auseinander, so Lieberman.
Unterdessen sind die Proteste gegen israelische Bauarbeiten am Tempelberg in Jerusalem weiter gegangen. Im Ostteil der Stadt steckten Jügendliche Müllcontainer und eine israelische Flagge in Brand und warfen Steine gegen Polizisten, die Tränengas einsetzten.
Am Freitag hatten tausende Muslime gegen die Arbeiten demonstriert. Bei den Auseinandersetzungen waren 17 Demonstranten und 19 Polizisten leicht verletzt worden. Die Behörden wollen einen Fußgängeraufgang am Fuße des Tempelbergs erneuern lassen, der im Jahr 2004 teilweise eingestürzt war.
Die Muslime sehen von den Arbeiten ihre heiligen Stätten gefährdet. Der Tempelberg ist sowohl für die Muslime als auch für die Juden von höchster Bedeutung. Konflikte um ihn waren schon mehrfach Auslöser heftiger Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis.