Dies habe Verteidigungsminister Shaul Mofaz dem früheren palästinensischen Sicherheitschef Mohammed Dahlan bei neuen Sicherheitsgesprächen am Montagabend bei Tel Aviv mitgeteilt.
Alle militanten Palästinensergruppen müssten der Autonomiebehörde das Ende jeglicher Terroraktivitäten zusichern, schrieb die Zeitung Haaretz in ihrer Onlineausgabe am frühen Dienstagmorgen. Zudem müssten mehr palästinensische Sicherheitskräfte eingesetzt werden, um den Waffenschmuggel aus Ägypten in den südlichen Gazastreifen zu stoppen.
Die Palästinenser hätten die Vorlage eines detaillierten Plans vor einer Übergabe der Sicherheitskontrolle in Städten des Westjordanlandes zugesagt, schrieb Haaretz weiter. Israel hatte sich bereit erklärt, die Kontrolle über Ramallah, Bethlehem, Kalkilya, Tulkarem und Jericho an die Palästinenser zu übertragen.
Die palästinensischen Polizisten im Gazastreifen müssten sofort mit Aktionen gegen Extremisten beginnen und Terroranschläge verhindern, sagte Mofaz nach israelischen Rundfunkangaben. Laut Armeerundfunk erklärte Mofaz, das Ergebnis des Einsatzes der Polizisten im Gazastreifen sei bisher unzureichend. Es müssten auch Maßnahmen gegen Terrorzellen ergriffen werden. Die Autonomiebehörde müsse die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen zerschlagen, illegale Waffen beschlagnahmen und die Werkstätten zur Waffenherstellung schließen, habe Mofaz betont. Die Frage der Freilassung von Häftlingen sei bei dem dreieinhalbstündigen Gespräch nicht besprochen worden, berichtete die Jerusalem Post weiter.
Mofaz und Dahlan hatten sich am Montagabend in der Nähe von Tel Aviv zu einem zweiten Gespräch innerhalb von drei Tagen getroffen. Unterdessen drohten militante Palästinensergruppen bei weiteren israelischen Angriffen mit neuen Anschlägen, berichtete der israelische Rundfunk in der Nacht zum Dienstag.
Im Süden des Gazastreifens war in der Früh ein palästinensisches Mädchen getötet worden. Palästinenser beschuldigten israelische Soldaten, das Kind erschossen zu haben. Kämpfer der radikalislamischen Hamas-Organisation feuerten daraufhin Mörsergranaten auf eine israelische Siedlung.
Die israelische Armee teilte jedoch mit, nach ersten Ergebnissen einer Untersuchung könnte das Mädchen auch von Schüssen getroffen worden sein, die palästinensische Mekka-Pilger aus Freude über ihre Heimkehr abgefeuert hätten. Die Zehnjährige war auf einem Schulhof in Rafah getötet worden, nahe der Grenze zu Ägypten. Die Untersuchung dauere an, hieß es weiter.
Palästinensergruppen machen Gewaltverzicht von Armee abhängig
Ein Zusammenschluss mehrerer bewaffneter Palästinensergruppen hat damit gedroht, wieder Angriffe auf israelische Ziele zu verüben, wenn die Armee ihre Einsätze in den Palästinensergebieten nicht einstellt. Keine Waffenruhe kann gelingen, wenn der Feind sich nicht deutlich verpflichtet, seine Angriffe zu beenden, hieß es am Montag in einer in Gaza veröffentlichten Erklärung der acht Gruppen. In der Nähe von Tel Aviv beriet Israels Verteidigungsminister Shaul Mofaz am Abend mit dem früheren palästinensischen Sicherheitsminister Mohammed Dahlan erneut die geplante Übergabe von Sicherheitsaufgaben im Westjordanland.
Acht bewaffnete Gruppen werden ihre Angriffe gegen den zionistischen Feind wieder aufnehmen, wenn er seine Angriffe gegen die Palästinenser fortsetzt, sagte ein Sprecher des militanten Flügels der islamistischen Hamas-Organisation der Nachrichtenagentur AFP. Sollten die täglichen Aggressionen andauern, werde es eine harte Antwort darauf geben, drohten die Gruppen in der Erklärung. Unter ihnen waren auch die Al-Aksa-Brigaden der Fatah-Organisation; der Islamische Dschihad dagegen hatte nicht unterschrieben.