Dutzende Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht und Straßen aufgerissen. Die Taher-Hussein-Schule im Flüchtlingslager war ebenfalls stark beschädigt. Ein Armeesprecher bestätigte den Rückzug, betonte aber zugleich, die so genannte Operation Regenbogen werde wie geplant fortgesetzt. Seit Beginn ihrer Großoffensive am Dienstag fand die Armee nach eigenen Angaben noch keine weiteren versteckten Tunnels zum mutmaßlichen Schmuggel von Waffen. Raketenangriff auf Demonstranten
Die israelischen Einheiten zogen sich bis zum Morgen vollständig aus dem Tal-el-Sultan-Viertel des Flüchtlingslagers von Rafah zurück. Dort hatte die Armee am Mittwoch bei einem Raketenangriff auf hunderte palästinensische Demonstranten zehn Menschen getötet, unter ihnen sechs Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren.
Am Eingang des Viertels blieben lediglich ein Panzer und ein Bulldozer postiert. Auch im Salam-Viertel und im Flüchtlingslager von Rafah waren nur noch vereinzelt Panzer su sehen. Sie feuerten gelegentlich in Richtung Steine werfender palästinensischer Jugendlicher.
Flugblätter hinterlassen
Nach Angaben der Armee zogen sich die Infanterie-Einheiten, die am Donnerstag im Viertel Salam und dem Flüchtlingslager stationiert worden waren, inzwischen wieder zurück. Die Soldaten hinterließen Flugblätter, auf denen sie die Bewohner vor der Unterstützung von Terroristen warnen. Ein Armeesprecher sagte, die Soldaten suchten weiter nach versteckten Tunnels unter der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
Seit Beginn des Großeinsatzes am Dienstag sei allerdings kein einziger Tunnel entdeckt worden. Mehrere Dutzend Palästinenser seien festgenommen worden und würden im Zusammenhang mit möglichen Tunnels zum mutmaßlichen Waffenschmuggel vernommen.
Tausend Menschen obdachlos
In den vergangenen Tagen hat die israelische Armee nach Angaben von Einwohnern mehr als hundert Häuser in Rafah zerstört und damit mehr als tausend Menschen obdachlos gemacht. Seit Beginn des Einsatzes in der Nacht zum Montag wurden 42 Palästinener getötet.