Wie palästinensische Sicherheitskräfte mitteilten, kam ein 22-jähriger Palästinenser bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten im Gebiet von Jabalya ums Leben. Der Mann gehörte den Izz el-Deen al-Qassam-Brigaden (Brigaden Ezzedin el Kassam) an, dem bewaffneten Arm der Hamas. Mindestens vier Palästinenser wurden den Angaben zufolge verletzt.
In der Früh starb in Nablus ein 25-jähriges Mitglied der El-Aksa-Brigaden, die der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Arafat nahestehen. Laut palästinensischen Sicherheitskräften umstellten die Soldaten das Gebäude, in dem sich der 25-Jährige verschanzt hatte und forderten ihn auf, sich zu ergeben. Der Palästinenser eröffnete stattdessen das Feuer und kam bei dem anschließenden Schusswechsel ums Leben.
Die israelische Armee war am Dienstagabend mit Panzern in den Sektor von Jabalya, Beit Lahiya und Beit Hanun im Norden des Gaza-Streifens vorgerückt. Rund 100 Panzer seien auf zwei Achsen vom Grenzübergang Erez aus vorgerückt, sagten palästinensische Sicherheitskräfte und Augenzeugen. Der private israelische Fernsehsender Kanal 2 berichtete, der Einsatz richte sich gegen palästinensische Werkstätten zur Herstellung von Kassam-Raketen. Die Armee erklärte, mit dem Einsatz sollten Raketen- und Mörserangriffe auf israelisches Gebiet verhindert werden.
Zuvor waren nach israelischen Polizeiangaben vier Kassam-Raketen in Südisrael eingeschlagen, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Drei der Raketen landeten in der Grenzstadt Sderot; mehrere Einwohner mussten wegen Schocks behandelt werden. Die vierte Rakete landete in einem Kibbutz. Im Juni waren erstmals zwei Israelis durch Kassam-Raketen getötet worden. Am Dienstag jährte sich der zweite Palästinenser-Aufstand (Intifada) zum vierten Mal.
