Militante Palästinenser griffen unterdessen in Gaza einen Konvoi des palästinensischen Vize-Geheimdienstchefs Tarik Abu Rajab an. Ein Leibwächter sei erschossen worden, Rajab selber schwer verletzt, teilten Polizeikreise mit. Er wurde zur Behandlung nach Israel gebracht.
Die israelische Regierung äußerte sich überzeugt, dass eine Evakuierung der Siedlungen im Gazastreifen ohne Blutvergießen möglich sei. In einem Fall will eine ganze Siedlung geräumt werden. Die Zahlen steigen und sind ermutigend”, zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter von Ministerpräsident Ariel Sharon. Siedlergruppen hatten Widerstand angekündigt. Die israelische Armee will die Vorbereitungen für einen Abzug in einigen Wochen abgeschlossen haben.
Das palästinensische Parlament beauftragte die Regierung von Ahmed Korei mit Reformen in der Autonomiebehörde. Die Abgeordneten folgten damit mehrheitlich Vorgaben des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat, obwohl die meisten Redner die von einem Komitee ausgearbeiteten Vorschläge kritisierten.
In einem Brief an das Parlament, der am Mittwoch verlesen wurde, rief Arafat die Regierung auf, nun ihre Pflicht zu tun. Kritiker hatten mehrfach gefordert, Arafat selbst solle die versprochenen Reformen in Kraft setzen und korrupte Mitarbeiter aus der Führung entlassen. So wurden die neuen Vorschläge im Parlament als unglaubwürdig” bezeichnet.
Die israelische Armee entwickelte eine Stinkbombe für das Einschreiten gegen Palästinenser- Demonstrationen. Das Stinktier beim Abschießen seines Sekrets ist das Vorbild für die neue Waffe zur Auflösung von Protesten: Die die israelische Zeitung Maariv” berichtete am Mittwoch, die Entwicklung der Stinkbombe stehe kurz vor dem Abschluss. Für das Militär tätige Forscher analysierten demnach die Stinkflüssigkeit, die das marderartige Tier zielsicher verspritzt, und kopierten sie in der Hoffnung, dass ihre Bombe die gleiche Wirkung zeigen werde.
Versuche ergaben der Zeitung zufolge, dass einige Tropfen der Flüssigkeit genügen, um einen unerträglichen Gestank zu verbreiten, der bis zu fünf Jahre lang in der Kleidung haften bleibe. Bisher setzt die israelische Armee vorwiegend Tränengas, aber auch gummiummantelte Stahlkugeln gegen palästinensische Demonstranten ein.