AA

Island wieder auf Walfang

Unter heftigem Protest von Umweltschützern ist in der Nacht auf Sonntag nach 14 Jahren erstmals wieder ein isländisches Schiff zum Walfang in See gestochen.

Insgesamt erteilte das Isländische Institut für Meeresforschung drei Schiffen eine Erlaubnis zum Fang von Minkwalen. Island setzt sich damit über ein internationales Walfang-Moratorium hinweg, das seit 1986 in Kraft ist.

Die drei isländischen Schiffe dürfen insgesamt 38 Minkwale für wissenschaftliche Zwecke erlegen. Die isländische Regierung verteidigt die Maßnahme mit dem Schutz von Fischbeständen und sowie dem Lebenserhalt der Fischer. Etwa 43.000 Minkwale sollen sich in isländischen Gewässern aufhalten und rund zwei Millionen Tonnen Fisch und Krill jährlich fressen.

Die Internationale Walfang-Komission hatte erst im Juni bei einer Tagung in Berlin einen verstärkten Schutz für Wale beschlossen. Erstmals setzte sich die Organisation in einer mit 25 zu 20 Stimmen beschlossenen Resolution den Schutz der Meeressäuger ausdrücklich zum Ziel. Japan hat daraufhin mit dem Ausstieg aus der IWC gedroht, der 51 Staaten angehören.

Die IWC hat im Jahr 1986 ein Verbot für den kommerziellen Walfang verhängt, das nur mit Drei-Viertel-Mehrheit der Mitgliedsstaaten wieder aufgehoben werden kann. Bisher hat Japan das Verbot durch so genannten wissenschaftlichen Walfang unterlaufen, was nun offenbar auch Island tun will. Norwegen hat überhaupt Einspruch gegen das Moratorium eingelegt und betreibt offen Jagd auf Minkwale.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Island wieder auf Walfang
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.