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Island gelingt die Sensation - vermeintlicher Fußballzwerg bezwingt England

Island jubelt über Sensation
Island jubelt über Sensation ©APA
Der vermeintliche Fußballzwerg sorgt im letzten Achtelfinale der Euro 2016 für eine Sensation. Nach frühem Rückstand drehen die Isländer die Partie gegen England noch in der ersten Halbzeit in einen 2:1-Sieg und stehen damit im Viertelfinale.
England-Island 1:2

Im letzten Achtelfinale wurde im Duell zwischen England und Island der Gegner für Gastgeber Frankreich für die Runde der letzten acht Mannschaften bei dieser Europameisterschaft ermittelt.

Turbulente Anfangsphase

Die Partie im wunderschönen Stadion zu Nizza begann dann auch gleich mit zwei Paukenschlägen. Zunächst brachte Rooney sein Team vom Elferpunkt mit 1:0 in Front, nachdem Islands Keeper Halldorsson Sterling im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Die meisten Fußballkenner wollten die Isländer zu diesem Zeitpunkt wohl bereits abschreiben, aber die Antwort folgte prompt. Wie schon gegen Österreich führte ein weiter Einwurf zum Treffer, Sigurdsson war nach Kopfballverlängerung zur Stelle und bezwang Hart zum schnellen 1:1-Ausgleich.

Sigthorsson stellt die Partie auf den Kopf

Es waren noch keine 20 Minuten absolviert, da jubelte der große Außenseiter sogar über die Führung. Nach einer schönen Kombination kam Sigthorsson im Strafraum zum Abschluss und Hart ließ diesen durchaus haltbaren Ball passieren – 1:2. Die Elf von Roy Hodgson brauchte danach einige Zeit, um zur nächsten Torchance zu kommen, Kane fand allerdings in Halldorsson bei einem sehenswerten Schuss seinen Meister (29.).Wie erwartet hatten die „Three Lions“ deutliche Vorteile in der Ballbesitzstatistik vorzuweisen, der vermeintliche Fußballzwerg hielt aber mit gewohnter Zweikampfstärke und Teamgeist dagegen. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Angriffe der Engländer auch zunehmend harmloser und es ging mit einer – aufgrund des frühen englischen Treffers – überraschenden aber nicht unverdienten 2:1-Führung für Island in die Katakomben.

Island mit perfekter Abwehrleistung

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Roy Hodgson Arsenal-Akteur Jack Wilshere für Eric Dier, der heute nicht so auffällig agierte wie noch in den Gruppenspielen. Am Spielgeschehen änderte das zunächst aber kaum etwas, die Engländer fanden wie schon gegen ende der ersten 45 Minuten kein probates Mittel gegen die stabile Deckung des Gegners. Das Team aus dem hohen Norden hätte sogar beinahe auf 3:1 erhöht, ein Fallrückzieher von Sigurdsson konnte von Hart gerade noch entschärft werden.

England einfallslos

Nach einer knappen Stunde kam Leicester-Stürmer Vardy dann für Sterling in die Partie, einfallsreicher wurden die Angriffe der Engländer allerdings dadurch nicht. Die Brust der Isländer wurde unterdessen immer breiter, unermüdlich rackerten die Underdogs gegen den zumindest auf dem Papier übermächtigen Gegner. Der Frust bei den favorisierten Engländern wuchs zunehmend, immer wieder verebbten die Angriffe in der massiven Deckung.

In Minute 84 hatte Gunnarsson die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, Hart hielt seine Mannschaft mit seiner Abwehr aber noch in der Partie. Offensiv gelang England allerdings auch in der Schlussphase viel zu wenig, daran änderte auch die Einwechslung von Youngster Rashford kurz vor dem Schlusspfiff nichts mehr. Vardy fand zwar per Kopf in der Nachspielzeit noch eine Ausgleichschance vor, Island brachte den knappen Vorsprung aber schlussendlich verdient über die Zeit, der Außenseiter steht damit sensationell im Viertelfinale der Europameisterschaft. Gegner am kommenden Sonntag im Stade de France ist dann Gastgeber Frankreich.

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