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Islamistenführer klagt Zeitschrift „Time“

In Indonesien hat am Donnerstag die erste Anhörung im Prozess um die Verleumdungsklage des Islamistenführers Abu Bakar Bashir gegen die Zeitschrift „Time“ begonnen.

Bashir wirft dem US-Magazin vor, im September vergangenen Jahres falsche Anschuldigungen gegen ihn veröffentlicht zu haben. Er fordert dafür 120 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) Schadenersatz. Die Zeitschrift hatte unter Berufung auf Dokumente des US-Geheimdienstes CIA und regionaler Geheimdienste berichtet, der mutmaßliche Anführer der Extremistengruppe Jemaah Islamiyah (JI) habe dem mutmaßlichen El-Kaida-Mitglied Omar al Faruq geholfen, Anschläge auf US-Botschaften in Südostasien zu planen. Bashir soll dafür Personal und Geld zur Verfügung gestellt haben.

Bashirs Anwalt bestritt, dass sein Mandant Faruq kennt. Der Verteidiger nannte den „Time“-Bericht „Lüge und Verleumdung“. Bashir selbst nahm an der Anhörung nicht teil, da er zeitgleich in dem seit April gegen ihn laufenden Verratsprozess auf der Anklagebank saß.

In diesem Prozess warf ein in Singapur inhaftiertes mutmaßlichen Jemaah-Islamiyah-Mitglied Bashir am Donnerstag in einer per Video übertragenen Zeugenaussage vor, in eine Serie von Brandanschlägen gegen christliche Kirchen in Indonesien verwickelt gewesen zu sein. Der malaysische Islamist Faiz Abu Bakar Bafana sagte zudem aus, er habe mit Bashir das „Programm von Scheich Osama“ erörtert. Ob es sich dabei um El-Kaida-Chef Osama bin Laden handelt, sagte er nicht. Die indonesische Staatsanwaltschaft wirft dem 64-Jährigen versuchten Umsturz zur Errichtung eines islamischen Staates vor.

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