Marokkanische Islamisten haben angesichts des Streits um die Insel Perejil zu einem „Volksmarsch“ zur „Befreiung“ der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sowie der vor der Küste Marokkos liegenden Chafarinas-Inseln aufgerufen. Die als einzige islamistische Kraft im marokkanischen Parlament vertretene „Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei“ rief am Mittwoch nach Angaben der spanischen Tageszeitung „El Mundo“ (Internetausgabe) alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte auf, „sich unter Benützung aller verfügbaren Mittel zur Verteidigung der marokkanischen Souvernität zu mobilisieren“.
Außerdem wird die Regierung in Rabat von den Islamisten aufgefordert, „alle Beziehungen, sowohl politische als auch wirtschaftliche“ mit Spanien zu kappen.
Der „Volksmarsch“ spielt auf den „Grünen Marsch“ an, den der damalige marokkanische König Hassan II. im Jahr 1975 initiiert hatte, um die ehemalige spanische Kolonie Westsahara unter seine Kontrolle zu bringen. 350.000 Marokkaner hatten damals die Westsahara „wiedererobert“. Spanien fordert dagegen gemeinsam mit der Befreiungsorganisation Polisario ein Unabhängigkeitsreferendum in der Westsahara. Die unbewohnte Petersil-Insel ist elf Kilometer von der spanischen Exklave Ceuta entfernt. In ihr leben rund 75.000 Menschen.