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Islamische Jugend Österreich unter Verdacht

©AP/Symbolfoto
Nach den Festnahmen von drei Personen im Zusammenhang mit einem im März veröffentlichten islamistischen Drohvideo gegen Österreich wurden am Donnerstag erste Hintergründe bekannt.

Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die „Islamische Jugend Österreich“ (IJÖ), deren Vorsitzender unter den drei Festgenommenen ist. Die IJÖ ist in der Vergangenheit öfters mit radikalen Aussagen aufgefallen.

Der 22-jährige mutmaßliche Kopf der Terrorverdächtigen dürfte nicht nur als Kopf der IJÖ, sondern auch der Betreiber des Ablegers der Homepage der „Globalen Islamistische Medienfront“ für den gesamten deutschsprachigen Raum gewesen sein. Die Plattform der Organisation wurde vor allem dazu genutzt, Propaganda-Videos, Botschaften und Nachrichten von Al-Kaida und ihr nahestehenden Gruppen zu verbreiten. Selbst Terroranschläge hat die Gruppe bisher nicht durchgeführt.

Inwieweit der 22-Jährige in den internationalen Terrorismus verstrickt ist, dazu wollte am Donnerstag – offiziell – niemand Stellung nehmen. Bestätigt ist, dass der Mann im Jahr 2003 in den Irak gefahren ist. Gerüchte, dass er in Camps in Pakistan eine „Ausbildung“ bekommen hat oder sonst tatsächlich handfesten Kontakt mit Terroristen hatte, wurden vorerst nicht bestätigt.

Der Sprecher des Innenministeriums Gollia verneinte allerdings, dass der Festgenommene der „Schläfer-Szene“ angehört. Fakt ist, dass der 22-Jährige via Internet mit Gleichgesinnten in regem Austausch stand und sich auch über den Einsatz von Waffen und Sprengstoff erkundigt hatte. Ist gibt jedoch keine Hinweise, dass in Österreich ein Anschlag geplant gewesen wäre.

Die beiden weiteren Festgenommenen, die 20-jährige Ehefrau des Hauptverdächtigen und ein 26-Jähriger, dürften ebenfalls der „Islamischen Jugend Österreichs“ angehören. Sie sollen aber bisher nicht weiter auffällig gewesen sein. Mit dem Zugriff hatte es die Polizei zuletzt sehr eilig: Der frisch vermählte 22-Jährige wäre am Freitag gemeinsam mit seiner Ehefrau zu einer Hochzeitsreise in den arabischen Raum aufgebrochen. „Die Tickets waren schon gelöst“, sagte Gollia.

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