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Islam-Konferenz ohne Schlusserklärung

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Ohne Misstöne, aber auch ohne gemeinsame Abschlusserklärung, ist die dreitägige Konferenz „Islam in einer pluralistischen Welt“ am Mittwoch in Wien zu Ende gegangen.

Bei einer abschließenden Publikumsdiskussion erteilten die moslemischen Konferenzteilnehmer der Idee eines Gottesstaates und dem Terrorismus eine klare Absage.

Bei einer abschließenden Publikumsdiskussion erteilten die moslemischen Konferenzteilnehmer der Idee eines Gottesstaates und dem Terrorismus eine klare Absage. Beobachter der Konferenz hatten bemängelt, dass keine Vertreter fundamentalistischer Strömungen des Islam an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Bei der Diskussionsrunde der hochrangigen Religionsvertreter stellte Erzbischof Kardinal Schönborn die Frage des – oft als problematisch empfundenen – Missionierungsauftrags in den Mittelpunkt seines Referats. Angesichts der Anforderungen der pluralistischen Gesellschaft forderte der Kardinal „einen klärenden Dialog“ über den Missionsauftrag innerhalb von Christentum und Islam und auch miteinander.

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. mahnte die Gleichberechtigung der Christen in allen mehrheitlich moslemischen Ländern ein. Die Lage der Christen in manchen islamischen Ländern sei unsicher. Der Großmufti von Syrien, Ahmad Bader Hassoun, betonte, aus dem Koran lasse sich kein Tötungsbefehl ableiten. „Wenn ich aus dem Koran herauslesen könnte, dass ich jemanden töten solle, weil er einer anderen Religion angehört, würde ich dem Koran abschwören“, sagte der oberste sunnitische Geistliche Syriens.

Bei der hochrangig besetzten Konferenz hatten u.a die Präsidenten Afghanistans, Karzai, und des Irak, Talabani, im Plenum gesprochen, am Eröffnungstag hatte der frühere iranische Präsident Khatami, das Wort ergriffen. Die Diskussionen erlangten vor dem Hintergrund der jüngsten islamistischen Anschläge im Nahen Osten und den Jugendkrawallen unter Frankreichs Immigranten größte Aktualität.

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