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IS-Jihadisten hissen Flagge im Osten von Kobane

Über Kobane steigen Flammen auf
Über Kobane steigen Flammen auf ©EPA
Die nordsyrische Kurdenenklave Kobane steht möglicherweise kurz vor dem Fall. Auf einem Gebäude im Osten der Stadt ist am Montag die schwarze Flagge der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gehisst worden, zeigten Fernsehbilder, die von der Türkei aus aufgenommen wurden. Demnach wehte die Flagge auf einem vier Stockwerke hohen Gebäude.
Kämpfe um Kurden-Stadt Kobane

Zuvor hatte es geheißen, dass die IS-Kämpfer bis zu 200 Meter an die Stadt, die arabisch Ayn al-Arab heißt, herangerückt waren. In der Innenstadt schlugen Mörsergranaten ein. Die rund 5.000 Kämpfer der Stadt berichteten, dass der Angriff zurückgeschlagen worden sei und man in den Angriff übergehen würde.

Noch am Montag Vormittag  meldete die kurdische Einheit YPK, dass kurdische Kämpfer nach Angaben von Aktivistien einen neuen Angriff der Jihadistengruppe “Islamischer Staat” auf die umkämpfte syrische Stadt Kobane abwehren konnten.

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Kurden meldeten Erfolg gegen IS-Extremisten

IS-Kämpfer hätten in der Nacht auf Montag versucht, die Stadt an der Grenze zur Türkei von Osten und Westen aus zu stürmen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. 19 Kurden und 27 IS-Extremisten seien getötet worden, hieß es. Der Chef der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Montag, mittlerweile würden 5000 Kurden in Kobane kämpfen.

Zehntausende Menschen auf der Flucht

IS-Einheiten waren in den Tagen zuvor immer dichter an Kobane herangerückt und hatten versucht, die Stadt zu erobern. Zuvor hatten die Extremisten bereits zahlreiche umliegende Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Zehntausende Menschen waren über die Grenze in die Türkei geflohen.

 

Kämpfe an der türkischen Grenze
Kämpfe an der türkischen Grenze ©EPA

Zur Unterstützung der kurdischen Einheiten am Boden hatten die USA und ihre Verbündeten am Wochenende zahlreiche Angriffe auf den IS geflogen. Trotzdem haben die IS-Kämpfer von ihren Positionen im Süden, Westen und Osten der Stadt weiter Raketen, Mörser- und Panzergranaten abgefeuert.

Seit zwei Wochen heftige Kämpfe

Kobane an der syrisch-türkischen Grenze ist seit zwei Wochen heftig umkämpft. Kurdische Kämpfer wehrten den Vormarsch der IS-Miliz trotz mangelhafter militärischer Ausrüstung bisher ab. Unterstützung erhielten sie dabei durch Luftangriffe der internationalen Allianz gegen die IS-Kämpfer. Allerdings konnten die IS-Milizen dennoch bis auf wenige Kilometer an die Stadt heranrücken.

Unterstützung aus USA und Europa

Seit Anfang August fliegt die US-Luftwaffe Angriffe auf IS-Stellungen im Irak, seit Ende September außerdem in Syrien. Unterstützt werden sie dabei von Jordanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aus Europa erhält die Koalition außerdem militärische Unterstützung von Frankreich und Großbritannien.

Am Sonntag flogen erstmals auch niederländische Kampfbomber über dem Irak. Die F-16-Flugzeuge sollen Luftunterstützung für irakische und kurdische Bodentruppen leisten. Das australische Militär teilte am Montag mit, auch erste australische Kampfjets seien im Irak zum Einsatz gekommen. Luftangriffe gab es demnach aber noch nicht.
(
APA/RED
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