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IS-Hochburg Sirte unter Beschuss der Regierungstruppen

Die Streitkräfte der libyschen Einheitsregierung haben die IS-Hochburg Sirte erneut unter heftigen Beschuss genommen. Der "schwere Artilleriebeschuss" habe sich am Freitag gegen Stellungen rund um das Konferenzgebäude gerichtet, in dem die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ihre Kommandozentrale hat, teilten die Regierungstruppen mit.


Die Soldaten befreiten demnach auch vom IS festgehaltene Zivilisten. Wie viele Zivilisten befreit wurden, wurde aber nicht mitgeteilt.

Der IS hatte sich das Chaos in Libyen nach dem Sturz und Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi zunutze gemacht und im vergangenen Jahr einen etwa 200 Kilometer langen Küstenstreifen unter seine Kontrolle gebracht, darunter das 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis gelegene Sirte.

Die Regierung der nationalen Einheit startete vor drei Wochen eine Offensive zur Rückeroberung des Gebiets. Am Donnerstag waren Soldaten bis ins Zentrum der Hafenstadt vorgerückt. Die Regierungstruppen gehen nun davon aus, die Stadt binnen weniger Tage zurückerobern zu können. Der “Countdown” zur Rückeroberung von Sirte habe begonnen, erklärten die Streitkräfte der Einheitsregierung am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die von der UNO unterstützte Einheitsregierung ist seit Ende März im Amt. Sie versucht derzeit, ihre Macht in Tripolis zu etablieren und das gesamte libysche Staatsgebiet unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Der Verlust ihrer libyschen Hochburg Sirte wäre für den IS ein schwerer Rückschlag. Die Jihadistenmiliz hatte zuletzt bereits in Syrien und im Irak Gebietsverluste erlitten. Wie viele IS-Kämpfer sich in Sirte aufhalten, ist allerdings unklar. Geheimdienste gehen von etwa 5000 IS-Kämpfern in ganz Libyen aus. Auch die Zahl der Zivilisten, die sich noch in Sirte aufhalten, ist unbekannt.

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