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IS eroberte Spital in Syrien und nahm Personal als Geiseln

Der Islamische Staat (IS) hat im Osten laut Aktivisten ein von Regierungstruppen kontrolliertes Krankenhaus in seine Gewalt gebracht und das medizinische Personal als Geiseln genommen. Bei dem Angriff auf das Krankenhaus in Deir al-Zor seien am Samstag zumindest 20 regierungstreue Soldaten und Milizionäre getötet worden, berichtete die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte.


Auch sechs Jihadisten seien getötet worden. Nach der Eroberung des Krankenhauses durch die IS-Kämpfer seien die Kämpfe rund um das Gebäude weiter gegangen. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die sich vor Ort auf ein dichtes Netz von Informanten stützt, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der IS kontrolliert mehr als 60 Prozent von Deir al-Zor. In dem Teil der Stadt, der noch von regierungstreuen Truppen gehalten wird, leben fast 200.000 Menschen. Sie sind vollständig vom IS eingekesselt.

Der IS will die gesamte Stadt unter seine Kontrolle bringen, insbesondere den Militärflughafen im Süden von Deir al-Zor. Seit Jahresbeginn machten die Jihadisten Boden gut und eroberten mehrere Stadtviertel.

Syrische Regimetruppen begannen indes eine Offensive auf die von Rebellen gehaltene Stadt Daraja im Süden der Hauptstadt Damaskus. Einheiten von Machthaber Bashar al-Assad starteten am Samstag einen Angriff auf den südlichen Teil der belagerten Stadt. Die Enklave wird seit 2012 von der Armee und ihren Verbündeten belagert.

Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von heftigen Kämpfen zwischen islamistischen Rebellen und Regimekämpfern. Ihre Bewohner leiden unter Mangelernährung, wie politische Aktivisten vor Ort berichten.

Am Donnerstag waren dem Roten Kreuz und einem Hilfskonvoi der Vereinten Nationen die Einfahrt in die Stadt verwehrt worden, obwohl die syrische Regierung zuvor eine entsprechende Erlaubnis erteilt hatte. Die Lage in Daraja und anderen belagerten Städten war einer der Gründe für die syrische Opposition, die Friedensgespräche in Genf vorzeitig zu verlassen.

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