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Iranisches Flugzeug abgestürzt

Beim Absturz eines Verkehrsflugzeuges vom Typ Tupolew Tu-154 auf einem Inlandsflug im Iran sind heute, Dienstag, vermutlich 118 Menschen ums Leben gekommen.

Die Maschine der Iran Airtours war in der Früh in Teheran zu einem Flug in die Hauptstadt Khorramabad der Provinz Lorestan im Westen des Landes gestartet. Kurz vor der Landung zerschellte sie in der Bergregion von Chegini, teilte die zivile Luftfahrtorganisation in Teheran mit.

An Bord waren 105 Passagiere und 13 Crew-Mitglieder, andere Quellen sprachen von 117 Flugzeuginassen. Die Nationalität der Opfer war vorerst nicht geklärt, doch dürfte es sich überwiegend um Iraner handeln. Die Provinz Lorestan gilt nicht als Touristenziel. Das Außenamt in Wien stand mit den diplomatischen Vertretern Österreichs im Iran in Kontakt, bisher gebe es keine Anzeigen dafür, dass Österreicher an Bord gewesen sein könnten, hieß es auf APA-Anfrage.

Die Absturzursache war vorerst unklar. Minuten vor dem Unglück sei der Kontakt zum Tower in Khorramabad abgerissen. Vertreter örtlicher Behörden sprachen von einer „schweren Explosion“. Es gebe kaum Hoffnung auf Überlebende.

Irans Präsident Mohammad Khatami ordnete eine breit angelegte Untersuchung an. Bergungstrupps seien auf dem Weg in die Region in den Bergen von Sefid Kuh, sagte der Sprecher von Iran Airtours, Reza Jafarzadeh, zur amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Iran Airtours ist eine Tochterfirma der staatlichen Fluggesellschaft Iran Air. Die Rettungskräfte konnten wegen dichten Schneefalls die Unglücksstelle zunächst nicht erreichen.

Die Tupolew TU-154 war das erste moderne Verkehrsflugzeug der Sowjetunion. Seit 1976 steht das Mittel- und Langstreckenflugzeug mit drei Triebwerken im Dienst der Aeroflot. Nach Berichten der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat Iran Air zahlreiche Flugzeuge aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion geleast.

Die TU-154 ist das am häufigsten eingesetzte Flugzeug in den GUS-Staaten. Zuletzt war dort eine Tu-154 im Juli 2001 in Irkutsk abgestürzt, 145 Menschen verloren damals in Sibirien ihr Leben. Ursache soll ein Pilotenfehler gewesen sein. Anfang Oktober wurde eine russische Tu-154 von einer ukrainischen Rakete über dem Schwarzem Meer abgeschossen, 78 Menschen starben. Im Iran war zuletzt im Mai 2001 ein Flugzeug abgestürzt. Damals kamen im Nordosten des Landes 32 Menschen ums Leben, unter ihnen Ex-Verkehrsminister Rachman Dadman und sieben Abgeordnete. Eine parlamentarische Untersuchungskommission hatte in der Folge gefordert, die Sicherheit auf Inlandsflügen zu erhöhen.

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