Der 1.000-Megawatt-Reaktor an der Golfküste im Südwestiran wird seit 1995 von Russland gebaut. Allerdings gab es immer wieder Verzögerungen an dem rund eine Milliarde Dollar (0,711 Mrd. Euro) teuren Projekt, das von der Regierung in Moskau Diplomaten zufolge als Druckmittel in den Beziehungen zum Iran eingesetzt wurde. Die ursprünglich mit deutscher und französischer Hilfe begonnenen Arbeiten an dem Atomkraftwerk waren mit der Islamischen Revolution 1979 zum Erliegen gekommen, im anschließenden iranisch-irakischen Krieg wurde die Anlage schwer beschädigt.
Russland handelte sich für seine Fortsetzung des Baus zunächst die Kritik westlicher Regierungen ein, die warnten, der Reaktor könnte zu Irans mutmaßlichen Bemühungen um die Entwicklung von Atomwaffen beitragen. Mittlerweile haben die USA ihren Widerstand aber aufgegeben und argumentieren, der Reaktor mache ein eigene iranische Atomanreicherung überflüssig. Nach Darstellung Russlands dient die Anlage rein zivilen Zwecken und soll von der Internationalen Atomenergiebehörde überwacht werden. Alle verbrauchten Brennstäbe müssen an Russland zurückgegeben werden.