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Iranischer Präsident Khatami warnt Bush

Nach der Kritik des amerikanischen Präsidenten Bush an der Regierung in Teheran hat der iranische Staatspräsident Khatami die USA vor einem „weiteren Vietnam“ gewarnt.

Das amerikanische Volk sollte seine Regierung von der „kriegstreiberischen Politik abbringen, die das Land in eine Situation bringen könnte, weit komplizierter als der Vietnamkrieg“, sagte Khatami am Sonntag.

Er reagierte damit in unerwartet scharfer Form auf eine Erklärung des US-Präsidenten vom vergangenen Freitag, in der Bush das „herrschende Regime“ im Iran scharf angegriffen hatte.

Angesichts von Demonstrationen in Teheran hatte Bush die iranische Regierung aufgefordert, die Hoffnungen der Bevölkerung auf mehr Freiheit zu berücksichtigen. Zugleich warf er der Regierung vor, Reformen zu blockieren und ihre Macht zu missbrauchen. Khatami wies die Vorwürfe in scharfer Form zurück. Politische Unstimmigkeiten seien ein natürlicher Prozess in einer Demokratie. Diese würden keine Einmischung oder Drohungen der USA rechtfertigen.

Das iranische Volk und die Regierung würden ihren Weg der islamischen Demokratie ungeachtet aller Bedrohungen fortsetzen. Zugleich forderte Khatami die US-Regierung auf, ihre „arrogante“ Haltung gegenüber anderen Staaten aufzugeben.

Der oberste geistliche Führer Ayatollah Ali Khamenei hatte seinerseits die USA mehrfach vor einer „Aggression“ gegen sein Land gewarnt. An die Adresse der USA sagte er: „Nicht nur das iranische Volk hasst euch, nein, die ganze Welt hasst das arrogante und scheinheilige Unterdrückerregime, das ihr repräsentiert!“

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