Iran will Atomkontrollen erlauben
Das Land hatte Mitte Oktober bereits die Unterzeichnung des Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag zugesagt, das auch unangemeldete Kontrollen vorsieht. Ein Termin dafür steht aber noch nicht fest.
„Der Brief ist vorbereitet worden und wir werden ihn dem Sekretariat der IAEO übergeben“, sagte am Mittwoch der iranische Botschafter bei der UNO-Behörde in Wien, Ali Akbar Salehi, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Iran habe der IAEO zudem bereits Original-Bauzeichnungen einer Zentrifuge zur Uranreicherung übergeben, an deren Teilen Inspektoren der Behörde Spuren waffentauglichen Urans gefunden hatten. „Sie haben damit nun genug Anhaltspunkte, um ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.“
Der Iran hatte erklärt, die Bauteile der Zentrifuge hätten bereits hoch-angereichertes Uran enthalten, bevor das Land die Teile im Ausland erworben habe. International ist diese Erklärung auf Skepsis gestoßen. Die USA verdächtigen den Iran, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Sie dringen darauf, dass der IAEO-Gouverneursrat wegen der von den USA vermuteten Verstöße des Iran gegen den Atomwaffensperrvertrag den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einschaltet. Dieser könnte Sanktionen gegen das Land verhängen. Der Iran hat erklärt, sein Atomprogramm diene der Energiegewinnung.
Mitte Oktober hatte der Iran auf Vermittlung Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs zugesagt, die Uran-Anreicherung – ein Baustein auch bei der Entwicklung von Atomwaffen – vorerst zu stoppen.
Zum Bau einer Atombombe benötigt man etwa 20 bis 30 kg Uran-235, ein seltenes Isotop, das im natürlichen Uran nur zu 0,7 Prozent vorkommt. Da sich das häufige Isotop U-238 von U-235 chemisch nicht trennen lässt, erfolgt die Anreicherung des waffenfähigen Isotops mittels eines komplizierten Verfahrens in Gaszentrifugen. Beim Bau der ersten Atombombe in den USA, dem „Manhattan Projekt“, war der größte Teil der Finanzmittel auf diesen Schritt verwendet worden.
