Der amtierende Ratspräsident, der Brite Sir Emyr Jones Parry, erklärte in New York, die 15 Mitglieder des Gremiums stünden voll hinter der Reaktion von Annan. Der Generalsekretär hatte sich schockiert über Ahmadinejad gezeigt, der das Ausmaß des Holocaust geleugnet und sich zugleich für eine Verlegung des jüdischen Staates nach Deutschland oder Österreich ausgesprochen hatte.
Annan erinnerte den iranischen Präsidenten daran, dass die UNO-Vollversammlung erst im vergangenen Monat eine Resolution angenommen hatte, die sich gegen jede Leugnung des Holocaust wendet. Die historischen Fakten der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten seien zweifelsfrei.
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, bezeichnete die Äußerungen Ahmadinejads als unerträglich. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung forderte er die Staatengemeinschaft zu eindeutigen Konsequenzen auf: Wer die historische Tatsache der Ermordung von Millionen von Juden während des Dritten Reichs in Deutschland und das Existenzrecht Israels leugnet, erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung, die in Deutschland strafbar ist. Dies könne damit auch international auf keinen Fall akzeptiert werden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, sagte, er sei empört, wie der Vertreter einer großen Nation mit anderen Staaten, diesmal auch unter Einschluss von Österreich und Deutschland umgehe. Der iranische Staatspräsident wird aufgefordert, solche Äußerungen künftig zu unterlassen und sich auf den Weg des Respekts gegenüber anderen Staaten, aber auch Religionen zu begeben, sagte der Mainzer Kardinal der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, stärkte dem Staatspräsidenten am Samstag indirekt den Rücken. Die empörten Reaktionen auf die Haltung des Iran gegenüber dem zionistischen Staat (Israel) beweise nur, dass die Zionisten und ihre amerikanischen Verbündeten Angst hätten, wurde Khamenei vom staatlichen Radio zitiert. Sie seien besorgt, weil die Unterstützung der Palästinenser gegen Israel in den islamischen Staaten so stark sei.
Verärgert über die Äußerungen Ahmadinejads bei dem Gipfeltreffen moslemischer Staatschefs in Mekka zeigte sich Gastgeber Saudiarabien.