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Iran: Unglückspilot wollte nicht starten

Der Pilot des iranischen Unglücksflugzeugs, das am Dienstag in ein Hochhaus in Teheran gestürzt war, wollte Presseberichten zufolge wegen technischer Mängel nicht starten.

Die Frau eines der Opfer sagte der konservativen Tageszeitung „Hamschahri“ vom Mittwoch, ihr Mann habe sie aus dem am Boden stehenden Flugzeug angerufen und berichtet, dass der Pilot der Militärtransportmaschine nicht starten wolle.

Die Behörden müssten nun erklären, warum die Maschine mit stundenlanger Verspätung dann doch losgeflogen sei, schrieb das Blatt. Anderen Berichten zufolge seien unmittelbar davor Reparaturen durchgeführt worden.

Jüngsten Angaben zufolge starben rund 100 Menschen, als das Flugzeug direkt nach dem Start vom Zentralflughafen der iranischen Hauptstadt wegen eines Triebwerkschadens abstürzte.

Unter den 84 Passagieren an Bord der Unglücksmaschine waren 68 Journalisten der staatlichen iranischen Medien, die über Militärübungen in der südöstlichen Stadt Scharbahar berichten sollten. Neben den Passagieren und zehn Besatzungsmitglieder kamen auch mehrere Menschen am Boden um Leben.

Ein Vertreter des Militärs wies die in mehreren Zeitungen erhobenen Anschuldigungen zurück. Es handele sich um „Gerüchte“, die nicht wahr seien, sagte ein General der halbamtlichen Nachrichtenagentur Mehr.

Der Iran besitzt etwa 15 Maschinen vom Typ Hercules C130, die vor der Revolution 1979 in den USA gekauft worden waren und mittlerweile mehr als 30 Jahre alt sind. Wegen der Wirtschaftssanktionen gegen das Land fehlt es an Ersatzteilen. Die Hercules C130 war bereits mehrfach in tödliche Unglücke verwickelt.

Auch am Mittwoch waren die Sichtbedingungen rund um den Flughafen Mehrabad weiter schlecht. Die Umweltbehörde verlängerte die höchste Stufe des Smog-Alarms. Schulen und Behörden sollten mindestens bis Donnerstag geschlossen bleiben. Das Arbeiterviertel Jaftabad, in dem die Maschine niederging, liegt seit geraumer Zeit unter einer dichten Smogdecke.

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