Iran übergab IAEO umfangreiche Dokumente
Mit ihnen will das Land Bedenken entkräften, es betreibe ein geheimes Atomwaffenprogramm. Salehi kündigte für die „nächsten Tage“ eine schriftliche Note seiner Regierung an, in der sie sich zur Unterzeichnung des IAEO-Zusatzprotokolls bereit erklärt. Durch dieses Protokoll erhalten die IAEO-Inspekteure in Iran ungehinderten Zutritt zu allen Atomanlagen.
IAEO-Generaldirektor Mohammed el Baradei sprach von einem „positiven Schritt“. Jetzt müsse jedoch erst geprüft werden, ob mit den Unterlagen die entscheidenden Fragen der UNO-Atombehörde beantwortet werden könnten.
Die Dokumente geben nach Angaben des Iran Auskunft über alle nuklearen Aktivitäten des Landes in der Vergangenheit. Damit würde der Iran eine der wichtigsten Forderungen der IAEA erfüllen. Diese hat dem Land bis Ende Oktober Zeit gegeben, um nachzuweisen, dass es die Atomkraft nur zu friedlichen Zwecken nutzen will. Eine IAEA-Sprecherin sagte, es werde mehrere Tage dauern, bis die Dokumente durchgearbeitet seien. Die nächste Sitzung des IAEO-Gouverneursrates, auf dem El Baradei Bericht erstatten soll, ist für den 20. November geplant.
Die Atombehörde will insbesondere Einzelheiten darüber wissen, woher im Iran gefundene Teile einer Urananreicherungs-Zentrifuge stammen. Der Iran hat erklärt, sie auf dem Schwarzmarkt gekauft zu haben. Sie seien der Grund dafür, dass Spuren von waffentauglichem Uran im Land gefunden wurden. Die USA werfen der Regierung in Teheran vor, Terrorgruppen zu unterstützen.
Unter Vermittlung der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens hatte der Iran am Dienstag erklärt, sie Anreicherung von Uran zumindest vorerst zu stoppen. Außerdem stimmte das Land zu, das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen, das kurzfristige, unangemeldete Kontrollen der IAEA zulässt.