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Iran: Tote und Verletzte bei Ausschreitungen

Nach der umstrittenen Parlamentswahl im Iran sind bei Ausschreitungen im Südwesten des Landes mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Behördenangaben zufolge wurden bei den Protesten gegen die Wahlergebnisse acht Menschen getötet. Neben vier Opfern im Wahlkreis Iseh starben vier weitere Menschen am Sonntag bei Zusammenstößen in der Stadt Firusabad rund hundert Kilometer südlich von Shiraz.

In Firusabad protestierten die Menschen einem Behördenvertreter zufolge gegen ein angeblich manipuliertes Wahlergebnis. Zu ersten Zusammenstößen sei es gekommen, als das Büro des örtlichen Gouverneurs eine unerwartet hohe Wahlbeteiligung bekannt gegeben habe, sagte der Behördenvertreter, der ungenannt bleiben wollte. In der Stadt war die Entscheidung zwischen einem konservativen und einem Reform-Kandidaten sehr knapp.

„Die Leute haben eine Wiederholung der Auszählung gefordert, um jede Möglichkeit der Wahlfälschung auszuschließen“, sagte der Vertreter. Einige Reformparteien hatten zu einem Wahlboykott aufgerufen und die landesweite Wahlbeteiligung lag auch offiziellen Angaben zufolge deutlich unter der Quote der Wahlen im Jahr 2000.

Den Protesten hatten sich den Angaben zufolge mehrere hundert Menschen angeschlossen. Als sich die zornige Menge dem Amtssitz des Bürgermeisters genähert habe, habe die Polizei auf die Demonstranten geschossen, sagte der Behördenvertreter. Daraufhin sei der Protest von zahlreichen weiteren Bewohnern der Stadt unterstützt worden. Die Menschen hätten Einsatzwagen der Polizei und Gebäude der Stadtverwaltung beschädigt. Dabei seien „unglücklicherweise drei Zivilisten und ein Polizist getötet worden“.

In Iseh versuchten die Demonstranten der studentischen Nachrichtenagentur Isna zufolge, den Sitz des Bürgermeisters zu stürmen. Zugleich hätten sie Verwaltungs- und Justizgebäude angegriffen, berichtete Isna unter Berufung auf einen örtlichen Behördenvertreter weiter.

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