Nach ihrer Ansicht sollen die demokratisch gewählte Führung und das Parlament (Majlis) das Sagen haben, und nicht die vom religiösen Führer Ayatollah Ali Khamenei ernannten Gremien, die wie der Wächterrat vom konservativen schiitischen Klerus dominiert werden.
Aus Protest gegen den Ausschluss von Reformkandidaten von der Parlamentswahl am 20. Februar durch den Wächterrat sind inzwischen zahlreiche Majlis-Abgeordnete zurückgetreten. Die Studenten fordern ein Referendum, in dem besonders die Generation, die nach der islamischen Revolution vor 25 Jahren herangewachsen ist, entscheiden soll, was sie will. Über 75 Prozent der fast 68 Millionen Iraner waren bei der Volksabstimmung im Jahr 1979, bei der eine Mehrheit von über 90 Prozent für das derzeitige islamische System stimmte, entweder noch gar nicht geboren oder Kleinkinder.
Der Wächterrat ließ am Freitag von den rund 3.600 ursprünglich abgelehnten Politikern zwar 1.160 doch zur Wahl zu. Von den insgesamt 8.200 Bewerbern sind damit aber immer noch 2.400 ausgeschlossen, darunter auch 80 Kandidaten, die derzeit ein Abgeordnetenmandat inne haben.