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Iran stoppt Atom-Inspektionen

Der Iran hat die Inspektionen seiner nuklearen Einrichtungen durch die Internationale Atomenergie-Organisation bis Ende April ausgesetzt.

Mit dieser überraschenden Ankündigung reagierte Teheran am Freitag auf eine kritische Resolution, mit der die Wiener Atombehörde die iranische Regierung zur vollen Offenlegung seiner bisher geheimen atomaren Pläne zwingen will. Der seit Montag in Wien tagende Gouverneursrat der IAEO konnte sich auch am Freitag nicht auf einen einvernehmlichen Text für die Entschließung einigen.

Westliche Diplomaten kommentierten die Entscheidung Teherans am Freitagabend mit großer Besorgnis. „Die Suspendierung der Inspektionen könne den Verdacht erwecken, dass Teheran etwas zu verbergen hat”, hieß es in Wien. Die dadurch entstehende Verzögerung mache es außerdem nahezu unmöglich, den Inspektionsprozess der iranischen Atomanlagen bis zur nächsten Tagung des Kontrollrats der IAEO im Juni abzuschließen.

Insbesondere die USA wollen die iranische Regierung vor den Weltsicherheitsrat bringen, wenn bis zur Juni-Sitzung die iranischen Atompläne nicht vollständig offen gelegt sind. Washington beschuldigt Teheran nach wie vor, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Eine Sprecherin der IAEO wollte sich am Abend zu der iranischen Entscheidung nicht äußern.

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