“Entgegen der Entscheidung des Sicherheitsrates hat der Iran seine Aktivitäten zur Urananreicherung nicht ausgesetzt”, hieß es in dem IAEO-Bericht. Die IAEO bedauerte gleichzeitig, dass sie weiter keine Angaben zum genauen Stand des iranischen Atomprogramms machen konnte. Die Untersuchungen zu den Vorwürfen, der Iran nutze sein Atomprogramm für militärische Zwecke, hätten bisher keine “substanziellen” Fortschritte gebracht, hieß es in dem Bericht.
Der deutsche Außenminister Steinmeier zeigte sich über die mangelnde Kooperation Teherans enttäuscht. Er forderte die iranische Führung auf, der IAEO umgehend alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Teheran dürfe nicht länger auf Zeit spielen, sondern müsse vielmehr verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen.
In Washington sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, der Iran riskiere mit seiner anhaltenden Verweigerung eine weitere Isolation und mögliche Sanktionen. Sie räumte zugleich ein, dass es wegen des Konflikts mit Russland um Georgien schwerer sein könne, eine Verschärfung der Strafmaßnahmen zu erreichen. “Die Dinge könnten jetzt etwas komplizierter sein”, sagte Perino mit Blick auf Russlands Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat.
Nach Erkenntnissen der IAEO hat Teheran in Natanz inzwischen 4.600 Hochgeschwindigkeits-Zentrifugen im Betrieb, mit denen es 480 Kilogramm niedrig angereichertes Uran produziert hat. Laut IAEO-Experten sind jedoch rund 1.700 Kilogramm dieses Materials nötig, um dann durch weitere Anreicherungsschritte genügend spaltbares Uran für eine Atombombe zu gewinnen. Teheran hat wiederholt betont, dass es die Urananreicherung lediglich zur Produktion von Brennstäben für Atomkraftwerke einsetzen will.