Als Antwort würde die Islamische Republik ihr terroristisches Netzwerk benutzen, um amerikanische Ziele in der Welt anzugreifen, auch in den USA, schrieb der frühere Anti-Terror-Experte des US-Präsidialamtes gemeinsam mit Steven Simon, einem ehemaligen Vertreter des US-Außenministeriums, in einem Artikel für die Sonntag erschienene New York Times.
Iran hat Kräfte unter seinem Kommando, die weit mächtiger sind, als alles was Al Kaida jemals ins Feld schicken konnte, heißt es darin weiter. Als Beispiel für die vom Iran ausgehende Gefahr nannten die Autoren die Verbindungen des Landes zur Extremistengruppe Hisbollah. Zudem könnte iranischer Einfluss die Lage im Irak weit verschlimmern.
Es sei absolut glaubhaft, dass der Iran eine Welle von Vergeltungsmaßnahme bereits geplant habe und vorbereitet sei, sie in Bewegung zu setzen. US-Präsident George W. Bush müsste dann mit weiteren Bombardierungen antworten, in der Hoffnung, die Iraner würden irgendwann ihre Regierung in Teheran stürzen. Es sei jedoch wahrscheinlicher, dass ein solcher Krieg das Regime Jahrzehnte lang weiter an der Macht halten würden, urteilten die beiden Autoren.
Clarke und Simon schließen ihren Artikel mit der Warnung, dass es zu viele überzeugende Parallelen zum Irak-Krieg gebe. Erinnern Sie sich daran, dass Präsident Bush im Mai 2002 erklärte, er habe keinen Kriegsplan auf dem Tisch, obwohl er bereits seit Monaten an detaillierten Plänen zum Einmarsch in den Irak arbeitete. Der Kongress dürfe es der Regierung nicht erlauben, sich in einen weiteren Krieg zustürzen, dessen Ausgang wir nicht kennen können, oder schlimmer, alle schon kennen.
Sunday Times: Iranische Selbstmordkommandos haben US-Ziele im Visier
Im Zusammenhang mit der Atomkrise haben laut einem britischen Pressebericht iranische Selbstmordkommandos britische und US-Ziele im Visier. Wie die Sunday Times berichtet, stehen rund 40.000 ausgebildete Selbstmordattentäter bereit für den Fall, dass iranische Atomeinrichtungen von den USA und Großbritannien angegriffen werden sollten. Dabei handle es sich um eine Sondereinheit der Revolutionsgarden, die erstmals im März bei einer Militärparade beobachtet worden sei. Die Mitglieder der Einheit hätten Sprengstoffgürtel getragen und Zeitzünder in der Hand gehabt.
Die Wochenzeitung berichtet unter Berufung auf einen leitenden Strategen der Revolutionsgarden, Hassan Abbasi, es seien bereits 29 westliche Ziele ausgemacht worden. Wir sind bereit, amerikanische und britische sensible Punkte anzugreifen, wenn sie Irans Atomanlagen angreifen, wird Abbasi zitiert. Einige der iranischen Atomeinrichtungen seien ziemlich nahe an der Grenze zum Irak. Bei einer Ausbildungsstation mussten potenzielle Selbstmordattentäter laut Sunday Times sagen, ob sie lieber US-Ziele im Irak oder in Israel angreifen wollten.
Der Iran hatte am Dienstag offiziell bekannt gegeben, erstmals erfolgreich Uran mit einem Anreicherungsgrad von 3,5 Prozent gewonnen zu haben. Der Sicherheitsrat hatte dem Iran Ende März im Streit um dessen Atomprogramm eine Frist bis zum 28. April gesetzt, alle seine Aktivitäten zur Urananreicherung zu beenden. Die USA betonen, dass sie eine diplomatische Lösung anstreben, schließen aber die Anwendung von Gewalt als letzte Option nicht aus.