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Iran: Opferzahlen steigen weiter

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben im Norden Irans ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60 gestiegen. Mehr als 70 Nachbeben hatten eine Welle der Angst ausgelöst.

Auf einer Straße von Teheran ans Kaspische Meer, auf der die meisten Menschen bei der Katastrophe umgekommen waren, seien am Sonntag 20 Leichen aus Autowracks geborgen worden. Dies berichtete der Rote Halbmond.

Nach Angaben von Helfern ist unklar, wie viele Menschen noch unter den Trümmern auf der Straße liegen, es wurden jedoch bis zu 40 Opfer befürchtet. Bei dem Beben waren in der bergigen Region Felsbrocken auf insgesamt 2.000 Autos gestürzt. Das staatliche Fernsehen gab die Zahl der Todesopfer Sonntag früh weiter mit 35 an. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt.

Beim Absturz eines Rettungshubschraubers in der Erdbebenregion waren am Samstag bereits neun Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind der Gouverneur der Provinz Kaswin, sein Stellvertreter und der örtliche Polizeikommandant. Der Hubschrauber war von einer Inspektionstour in den betroffenen Orten Alamut und Rudbar auf dem Weg zurück in die Provinzhauptstadt Kaswin.

Berichten zufolge sind die Rettungsarbeiten in der Krisenregion teilweise eingestellt worden. Medien meldeten, dass die Arbeiten in der Provinz Kaswin beendet und alle Opfer versorgt sein sollen. In der Provinz Masandaran, in der auch die verschüttete Straße liegt, wollen die Helfer ihre Rettungsarbeiten noch im Laufe des Sonntags abschließen. Der Rote Halbmond schickte insgesamt rund 6.000 Zelte in die betroffenen Regionen.

Nach einer Bilanz des Gouverneursbüros der Provinz Masandaran wurden dort mehr als 3.800 Häuser beschädigt. Auch die Infrastruktur und Agrarbetriebe seien betroffen. Der Schaden wird hier umgerechnet mit mehr als 13 Millionen Euro beziffert. In der Provinz Kaswin waren die Schäden bereits mit 800 beschädigten und 200 zerstörten Häusern bilanziert worden.

Das Beben hatte nach Angaben des Nationalen Erdbeben- Informationszentrums NEIC der USA mit 6,3 auf der Richterskala dieselbe Stärke wie das katastrophale Beben von Bam vor rund fünf Monaten mit mehr als 26.000 Toten. Seismologen der Universität Teheran ermittelten hingegen die Stärke 5,5. Das Epizentrum lag zwischen der Hauptstadt Teheran und dem Kaspischen Meer bei dem Ort Baladeh. Mehr als 70 Nachbeben hatten eine Welle der Angst ausgelöst.

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