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Iran: Europäer bemühen sich um Vermittlung

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben sich um Vermittlung im Streit um das Atomprogramm bemüht. Die drei Regierungen wollen Teheran mit einem Angebot zum Verzicht auf die Anreicherung von Uran bewegen.

Unter anderem sollten dem Iran dafür ein Leichtwasserreaktor und die Möglichkeit zum Erwerb nuklearen Brennstoffs aus dem Westen angeboten werden, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.

Die iranische Delegation in Wien gab sich abwartend. Bisher liege der Vorschlag noch nicht vor, sagte ein Diplomat der Nachrichtenagentur AP. Ein entsprechendes Angebot müsste dann der Regierung in Teheran unterbreitet und geprüft werden. Erst am Mittwoch hatte der Iran seinerseits einen Lösungsvorschlag angekündigt, dabei aber angedeutet, an seinem Recht auf Urananreicherung festzuhalten. Dieser Prozess dient dem Iran nach eigenen Angaben ausschließlich der friedlichen Nutzung der Atomkraft. Die USA werfen Teheran jedoch ein geheimes Waffenprogramm vor und wollen den Streit vor den UNO-Sicherheitsrat bringen, der Sanktionen gegen den Iran beschließen könnte.

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) will am 25. November über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. IAEA-Sprecherin Melissa Fleming erklärte am Donnerstag, die Behörde sei nicht direkt in die jüngsten Vermittlungsbemühungen verwickelt. IAEA-Direktor Mohamed ElBaradei begrüße die Initiative aber.

Die USA hingegen distanzierten sich von dem Vorstoß der Europäer. Washington habe den Vorschlag nicht unterstützt, sagte US-Außenamtssprecher Richard Boucher am Mittwoch. Aus US-Sicht kooperiere der Iran nicht mit der IAEA, das Thema müsse daher vor den Weltsicherheitsrat gebracht werden.

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