Gefährlich sei nicht der Wunsch des Iran nach friedlicher Nutzung der Kernenergie, sondern die Forderung, dass Teheran seine unveräußerlichen Rechte aus dem Atomwaffensperrvertrag aufgeben solle, schrieb Außenminister Manouchehr Mottaki in der Monde (Donnerstagausgabe). Wenn der UNO-Sicherheitsrat wegen Teherans Atompolitik angerufen werde, dann bleibe dem Iran keine andere Wahl, als seine Haltung zur IAEA einschließlich der vertrauensbildenden Maßnahmen völlig zu überdenken.
Der französische Premierminister Dominique de Villepin hatte am Dienstagabend erklärt, eine Einigung mit Teheran bleibe möglich. Es gibt ein Angebot der Europäer und ich meine, es liegt im Interesse des Iran, diese Vorschläge anzunehmen, sagte Villepin dem US-Sender CNN. Die Europäische Union prüft derzeit eine Wiederaufnahme der Gespräche über das iranische Atomprogramm.
Die Verhandlungen waren im August abgebrochen worden, nachdem Iran die Uranumwandlung (Konversion) in einer Anlage bei Isfahan trotz internationaler Proteste wieder aufgenommen hatte. Hintergrund des Tauziehens ist die Befürchtung, der Iran könnte sein Atomprogramm zum Bau von Nuklearwaffen nutzen.