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Iran bestreitet Beschlagnahme von Nobelpreis

Ebadi hatte 2003 den Friedensnobelpreis erhalten
Ebadi hatte 2003 den Friedensnobelpreis erhalten ©APA (epa/Archiv)
Der Iran hat bestritten, die Friedensnobelpreis-Medaille der Menschenrechtsanwältin Shirin Ebadi "gezielt" beschlagnahmt zu haben. Bei Ebadi habe eine gerichtliche angeordnete Beschlagnahmungsaktion stattgefunden, wie bei Steuerangelegenheiten üblich, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag laut der Nachrichtenagentur Mehr. Er lies offen, was die Behörden genau sichergestellt haben.

Norwegens Außenminister Jonas Gahr Störe hatte am Donnerstag in Oslo erklärt, die iranische Behörden hätten Ebadis Nobelpreis-Medaille von 2003 und die dazugehörige Urkunde beschlagnahmt. Norwegen habe deshalb bei Teherans diplomatischen Vertretern protestiert. Nach den norwegischen Angaben wurde jetzt der komplette Inhalt eines Bankschließfach von Ebadi konfisziert, darunter auch die Nobel-Auszeichnungen. Neben der Medaille und dem Diplom hatte Ebadi 2003 in Oslo auch die Dotierung des Nobelpreises in Höhe von zehn Millionen Kronen (knapp eine Million Euro) in Empfang genommen.

Ebadi hatte den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte im Iran zuerkannt bekommen. Die Anwältin war mehrfach in Haft und musste auch als Friedensnobelpreisträgerin immer wieder mit Schikanen der Behörden bis hin zur Zwangsschließung ihres Büros kämpfen. Die Anwältin, die sich seit Jahren viel im Ausland aufhält, war seit den Unruhen nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmoud Ahmadinejad am 12. Juni nicht mehr in ihrer Heimat. Sie muss fürchten, wegen ihrer strikten Gegnerschaft zu Ahmadinejad bei ihrer Einreise festgenommen zu werden.

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