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Iran: Aufruf zu Geduld im Atomstreit

Die iranische Regierung hat zur Geduld bei den diplomatischen Bemühungen um eine Beilegungung des Atomstreits mit der Europäischen Union aufgerufen. Die Gespräche zwischen Teheran und den Vertretern dreier EU-Länder liefen nach Plan.

Dies sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid-Reza Asefi, am Sonntag in der Hauptstadt Teheran.

Die iranische Regierung steht in Verhandlungen mit den drei EU- Ländern Großbritannien, Frankreich und Deutschland über eine Aufgabe des Programms zur Uran-Anreicherung. Ende November, unmittelbar vor einer Sitzung des Gouverneursrates der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO) in Wien, hatte Teheran die Uran-Anreicherung ausgesetzt.

Asefi rief die Europäer auf, sich nicht dem Druck Washingtons zu beugen. Vor allem die USA werfen dem Iran vor, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Er wies Berichte zurück, nach denen Teheran der IAEO eine weitere Kontrolle des Militärkomplexes Parchin erlaubt habe.

Bei einem Aufenthalt in Berlin hatte die US-Außenministerin Rice jedoch betont, dass die USA den Konflikt vornehmlich auf diplomatischem Wege gelöst sehen wollten. „Nun ist die Zeit für Diplomatie“, betonte Rice. Sie versuchte damit, Befürchtungen vor einem Militärschlag der USA gegen den Iran zu zerstreuen. „Diese Frage steht zurzeit einfach nicht zur Debatte“, meinte sie.

Der iranische Chefunterhändler für Atomfragen hatte den Atomstreit am Samstag als „die komplizierteste Angelegenheit in der Geschichte des Iran“ bezeichnet. „Aber wenn wir Geduld haben, wird alles über diplomatische Kanäle gelöst werden“, wurde Hassan Rouhani von der Studenten-Nachrichtenagentur ISNA zitiert.

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