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Iran: 120 Tote bei Unfall befürchtet

Bei einem schweren Verkehrsunfall im Iran sind möglicherweise 120 Menschen ums Leben gekommen. Ein Tankwagen ist in einen Bus gerast und hat ein Flammeninferno verursacht.

Bei einem schweren Tanklasterunglück im Südosten des Irans sind möglicherweise bis zu 120 Menschen getötet worden. Ein mit Benzin beladener Wagen raste in eine Reihe von Fahrzeugen, die an einer Kontrollstelle standen, und explodierte.

Daraufhin fingen fünf Busse und ein zweiter Tanklaster Feuer, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Freitag. Mindestens 120 Menschen wurden bei dem Unfall am Donnerstagabend auf einer Hauptverkehrsstraße etwa 100 Kilometer vor der Stadt Zahedan verletzt.

Augenzeugen zufolge bot sich am Unfallort ein Bild des Grauens. Nach der Kollision ergossen sich Tausende Liter brennenden Benzins auf die Fahrbahnen. Viele Businsassen konnten sich nicht rechtzeitig aus den Fahrzeugen befreien und verbrannten. Noch Stunden nach dem Inferno sei die Straße mit ausgebrannten Fahrzeugwracks und verkohlten Leichen übersät gewesen. Viele der Verletzten erlitten schwerste Brandverletzungen, einige schwebten am Freitag noch in Lebensgefahr.

Zur Anzahl der Toten gab es unterschiedliche Angaben. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond sprach von bis zu 120 Todesopfern, berichtete das staatliche Radio. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA zählte 90 Tote, laut dem Gouverneur der Provinz Sistan- Belutschistan, Hossein Amini, starben bei dem Unfall 71 Menschen. Auch die Fahrer beider Tanklastwagen kamen bei dem Feuer ums Leben, berichtete das staatliche Fernsehen. Es war aber zunächst nicht klar, ob der zweite in das Unglück verwickelte Tanklastwagen Benzin oder Teer geladen hatte.

Das Unglück ereignete sich vor einer Kontrollstation der Polizei auf der Haupstraße nach Bam. Ein örtlicher Polizeivertreter sagte, der Benzinlaster sei vermutlich zu schnell gefahren. Möglicherweise sei der Fahrer am Steuer eingeschlafen. Eine offizielle Untersuchung des Unglücks sei eingeleitet worden. Das Innenministerium hat einen Krisenstab eingerichtet. Schwere Verkehrunfälle sind in Iran keine Seltenheit. Etwa 15.000 Menschen sterben dabei jährlich. Bei der Explosion eines mit Benzin- und Chemikalien beladenen Güterzuges im vergangenen Februar waren in Iran 300 Menschen getötet worden.

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