Irakische Kampfflugzeuge in Flugverbotszone

Britische und US-Flugzeuge hätten mit der Bombardierung einer irakischen Fernmeldestation bei An Nasiriya reagiert, berichtete das zuständige US-Zentralkommando in Florida.

Nach amerikanischen Angaben war es das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass irakische Kampfjets in die Flugverbotszone eindrangen. Normalerweise feuert der Irak vom Boden aus auf die britischen und amerikanischen Flugzeuge.

Der Irak erkennt die Flugverbotszonen nicht an. Sie waren nach dem Krieg gegen den Irak vor zehn Jahren von den USA, Großbritannien und Frankreich erklärt worden, um die kurdische und schiitische Bevölkerung vor Übergriffen der Regierung zu schützen. Eine eindeutige völkerrechtliche Grundlage gibt es dafür nicht. Frankreich zog sich später zurück.

Nach Ansicht Bagdads flüchten sich die USA und Großbritannien in Lügen, um einen Angriff auf den Irak zu begründen. „Sie bringen einen Vorwand nach dem anderen, um ihre Aggression gegen den Irak zu rechtfertigen“, schreibt die regierungsnahe irakische Zeitung „Al Thaura“ am Freitag. Washington und London wollten nicht zugeben, dass sie von Anfang an die Unwahrheit gesagt hätten, als sie dem Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen vorwarfen, schreibt das Blatt. Nun lögen sie weiter, um einen Skandal in der Weltöffentlichkeit zu vermeiden.

„Ihre Lügen überraschen uns nicht, und wir rechnen nicht damit, dass sie ihre Haltung uns gegenüber ändern“, schreibt das Blatt in einer ersten halbamtlichen Reaktion auf die Beurteilung des irakischen Waffenberichts durch die USA und Großbritanniens. Die US-Regierung sieht in dem ihrer Ansicht nach lückenhaften Bericht einen „schweren Verstoß“ gegen die UNO-Resolution 1441.

Unterdessen untersuchten UNO-Waffeninspektoren erneut mehrere Anlagen im Irak, darunter auch den Komplex, in dem bis 1998 das Atomwaffenprogramm des Irak entwickelt worden war. Die USA haben von den Vereinten Nationen verlangt, die Arbeit der Waffeninspektoren zu intensivieren.