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Irak: Zahlreiche Tote bei Serie von Anschlägen

Eineinhalb Wochen vor der Parlamentswahl im Irak sind am Mittwoch unterschiedlichen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen bei einer Serie von Anschlägen ums Leben gekommen.

Die US-Armee gab die Zahl der Todesopfer sogar mit mindestens 26 an. Die erste Autobombe explodierte vor der australischen Botschaft, die zweite vor einer Polizeiwache in Bagdad. Im Norden der Hauptstadt wurde ein Anschlag in der Nähe einer schiitischen Moschee verübt, im Westen Bagdads auf den ehemaligen Muthanna-Flughafen. Eine weitere Autobombe detonierte unweit der Stadt Hilla.

Ein irakischer Wachmann, der bei der Residenz des australischen Botschafters Dienst hatte, sagte, ein Mann habe die Zugmaschine eines Lkw vor die diplomatische Vertretung gefahren und an der Betonsperre abgestellt. Dann sei er in einem anderen Fahrzeug geflüchtet, das auf ihn gewartet habe. Kurz darauf sei der Lastwagen explodiert. Nach Angaben des Innenministeriums kamen zwei Menschen ums Leben. Vier weitere wurden verletzt, darunter zwei australische Soldaten, wie aus Kreisen der Streitkräfte in Australien verlautete. Zum Anschlag auf die Botschaft und drei weiteren Angriffen bekannte sich die Gruppe des al-Qaeda-Verbündeten Abu Musab al-Zarqawi.

Eine halbe Stunde nach diesem Anschlag explodierte eine weitere in einem Fahrzeug versteckte Sprengladung zwischen einer Polizeiwache und einem Krankenhaus im Osten von Bagdad. Sechs Iraker starben und 36 wurden verletzt, wie das staatliche irakische Fernsehen Al-Irakiya unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete. Die US-Armee sprach von 18 Toten, darunter fünf Polizisten, bei einem Anschlag in der Nähe eines Krankenhauses.

Im Bagdader Stadtteil Oteifiyah verübten Extremisten einen Anschlag vor einer Bank. Anrainern zufolge war das eigentliche Ziel aber möglicherweise eine nahe gelegene schiitische Moschee. Ein Geistlicher sagte, die Autobombe sei nur wenige Minuten vor dem Mittagsgebet detoniert. Nach Polizeiangaben gab es Tote oder Verletzte, nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Bei einem Autobombenanschlag auf den ehemaligen Muthanna-Flughafen im Westen von Bagdad starben zwei Iraker, fünf weitere wurden verletzt, wie Al-Irakiya meldete. Der Selbstmordattentäter sprengte sich am Eingangstor des Flughafens in die Luft, der heute von irakischen Sicherheitskräften und US-Militär genutzt wird. Das US-Militär sprach von zwei getöteten Zivilisten und zwei toten irakische Soldaten nach einem Anschlag auf eine Militäranlage.

Nördlich der Stadt Hilla starb bei einem Autobombenanschlag ein irakischer Polizist. Zwei weitere Polizisten wurden nach Angaben der polnischen Streitkräfte schwer verletzt. Irakische Sicherheitskräfte werden immer wieder zu Opfern von Anschlägen. Extremisten betrachten die Polizisten als Handlanger der US-Truppen.

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