AA

Irak: Weitere Überfälle und Entführungen

Im Irak dreht sich die Gewaltspirale weiter und hat mindestens 18 Menschenleben gefordert. In der Hauptstadt Bagdad hat eine Gruppe von Bewaffneten zehn Leibwächter getötet,

Diese arbeiteten für die Mobiltelefon-Firma „Iraqna“. Nach Informationen des TV-Nachrichtensenders Al-Arabiya entführten sie einen Ingenieur aus Malawi, der in Begleitung der Wächter unterwegs war. In einem Dorf in der Nähe der Stadt Bakuba, 60 Kilometer nördlich von Bagdad, töteten Extremisten am Mittwoch mindestens fünf irakische Polizisten. Neun ihrer Kollegen wurden zum Teil schwer verletzt, als während einer Patrouillenfahrt ein Sprengsatz am Straßenrand explodierte.

Die Entführer einer amerikanischen Journalistin im Irak haben inzwischen mit der Ermordung ihrer Geisel gedroht. In einer am Dienstagabend vom Fernsehsender Al-Jazeera zusammen mit einem Video gesendeten Erklärung gaben sie den USA drei Tage Zeit, alle weiblichen Gefangenen im Irak freizulassen. Die Familie von Jill Carroll und die Zeitung „The Christian Science Monitor“, für die sie arbeitet, appellierten an die Kidnapper, ihre Geisel wieder auf freien Fuß zu setzen.

„Jill ist eine liebenswürdige Person, deren Liebe für den Irak und das irakische Volk in ihren Artikeln deutlich wird“, schrieb die Familie der Geisel. Carroll wisse um die Härten und das Leid der Iraker. Die Zeitung schrieb, Carroll sei unschuldig und eine große Bewundererin des irakischen Volkes.

Al-Jazeera zeigte von dem Video einen Ausschnitt von 20 Sekunden ohne Ton. Darauf ist Carroll vor einem weißen Hintergrund zu sehen. Rechts unten im Bild steht das Logo „Rachebrigade“. Der Sender erklärte, er habe das Video am Dienstag erhalten. Zugleich appellierte er an die Entführer, ihre Geisel freizulassen. Die 28-jährige Carroll, die als freie Mitarbeiterin für den „Christian Science Monitor“ tätig ist, war am 7. Jänner im Westen der irakischen Hauptstadt verschleppt worden. Die unbekannten Entführer hatten ihr Fahrzeug gestoppt und ihren Dolmetscher erschossen.

Zwei irakische Journalisten wurden unterdessen in ihrem Auto beschossen, als sie auf dem Weg zur Arbeit waren. Sie wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. In einer Wohnung in Bagdad fand die Polizei die Leichen von drei Männern, darunter ein Familienangehöriger von Verteidigungsminister Saadoun al-Dulaimi. Alle wiesen Kopfschüsse auf.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Irak: Weitere Überfälle und Entführungen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen