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Irak: Weitere Tote und Verletzte

Bei einem versuchten Attentat auf den Gouverneur der irakischen Provinz Ninive, Dureid Kashmula, sind mehrere Iraker getötet oder verletzt worden. Die US-Armee hat Stadtteile der Rebellenhochburg Falluja bombardiert.

Der Gouverneur selbst sei unverletzt geblieben, hieß es. Im September hatte er einen seiner Söhne bei einem Anschlag verloren. Eine Autobombe sei am Vormittag auf einer Landstraße bei Mossul explodiert, als der Konvoi des Gouverneurs vorbeifuhr. Mehrere Fahrzeuge gingen laut Augenzeugen in Flammen auf. Der Amtsvorgänger des Gouverneurs, Osama Kashmula, war im vergangenen Juli einem Attentat zum Opfer gefallen.

Vor einer Woche wurde in Mossul das kurdische Mitglied des Regierungsrates der Provinz Ninive Abdel Majid Ibrahim bei einem Anschlag getötet.

Die US-Armee sprach von Luftangriffen auf Waffenlager und Verstecke der Terrorgruppe von Abu Mussab al Zarqawi (Sarkawi). Angaben über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor. Ein Anschlag auf eine Ölleitung im Nordirak hat unterdessen den irakischen Öl-Export über den türkischen Hafen Ceyhan unterbrochen.

„Mehrere Folgeexplosionen (in Falluja) deuten darauf hin, dass in den Häusern eine große Menge Sprengstoff oder Munition gelagert wurde“, hieß es in einer Mitteilung der US-Armee. Zarqawi sei derzeit dabei, die Führungsspitze seiner Gruppe neu zu organisieren, nachdem die US-Armee mehrere Anführer getötet habe.

In der Nacht ließ die US-Armee den Polizeichef von Falluja, Sabar al Janabi, nach drei Tagen frei. Dieser erklärte, er kenne den Grund für seine Festnahme nicht. „Vor allem, da ich mich drei Mal pro Woche mit der US-Militärführung getroffen habe, verstehe ich das nicht“, sagte er. Zuvor war auf der Internet-Seite der irakischen Extremistengruppe Ansar al Sunna eine Erklärung aufgetaucht, in der sich die Gruppe zu der Ermordung von neun Polizisten in Latifiya am Sonntag bekannte. Außerdem berichtete sie über ein fehlgeschlagenes Attentat auf Ministerpräsident Iyad Allawi am vergangenen Sonntag in Bagdad. Die Mörsergranaten seien kurz vor dessen Besuch in einer Waffensammelstelle eingeschlagen, hieß es.

Ein Attentat auf eine Öl-Pipeline im Norden des Irak hat am Dienstag den irakischen Öl-Export über den türkischen Hafen Ceyhan unterbrochen. Das berichtete ein Angestellter der staatlichen Ölgesellschaft in Beji. In der Nähe der rund 220 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Ortschaft Beji habe sich am Morgen eine große Explosion an der Pipeline ereignet, die von den Ölfeldern um Kirkuk bis in die Türkei reicht. Die Feuerwehr bemühte sich am Vormittag, das Feuer an der Ölleitung unter Kontrolle zu bringen.

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