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Irak: Weitere Fälle von Misshandlung

Ein am Dienstag veröffentlichtes US-Geheimdienstpapier hat weitere Fälle von Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten dokumentiert.

Mitglieder einer US-Spezialeinheit im Irak hätten Gefangenen vor den Augen von Agenten des US-Militärgeheimdienstes geschlagen und misshandelt, hieß es in dem Dokument.

Es wurde zwei Monate nach der Veröffentlichung von Fotos verfasst, die die Misshandlung irakischer Inhaftierter im Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad zeigten. Die Geheimdienstmitarbeiter hätten zudem Gefangene mit Brandmalen und Blutergüssen gesehen, hieß es in dem Dokument, das der Chef des militärischen Geheimdienstes an das US-Verteidigungsministerium weitergeleitet hatte. Einige der Gefangenen hätten über Nierenschmerzen geklagt.

Zwei Geheimdienstmitarbeiter, die Inhaftierte in einem Gefangenen-Lager in Bagdad verhört hätten, hätten gesehen, wie Mitglieder des Sonderkommandos „einem Gefangenen ins Gesicht schlugen, bis er medizinischer Hilfe bedurfte“, hieß es weiter. Die Geheimdienstmitarbeiter seien dann aufgefordert worden, den Raum zu verlassen. Ein Zeitpunkt für den Zwischenfall wurde nicht genannt. Die Spezialeinheit habe die Geheimdienstmitarbeiter bedroht und aufgefordert, die Zwischenfälle nicht zu melden. Außerdem seien sie angewiesen worden, das Gelände des Lagers nicht ohne Erlaubnis zu verlassen.

Eine Stellungnahme des US-Verteidigungsministeriums zu dem Dokument lag zunächst nicht vor. Es hatte jedoch bereits kürzlich eingeräumt, dass es im Irak zu Fällen von Misshandlung durch Mitglieder von US-Spezialeinheiten gekommen sei.

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