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Irak: Vertrauter von Sistani ermordet

Ein Vertrauter des einschlussreichsten schiitischen Würdenträgers im Irak, Großayatollah Ali al-Sistani, ist am Freitag, den 1. Juli, von Aufständischen in Bagdad getötet worden.

Wie der TV-Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete, ereignete sich das Attentat in der Haifa-Straße, die schon mehrfach Ort blutiger Anschläge war. Drei weitere Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.

Bei einem Autobombenanschlag im Westen der irakischen Haupstadt kam unterdessen ein Wachmann ums Leben. Ein Selbstmordattentäter hatte sich nach Augenzeugenangaben mit seinem Fahrzeug vor einem Haus in die Luft gesprengt, in dem früher die schiitische Dawa-Partei des irakischen Regierungschefs Ibrahim al-Jaafari ein Büro unterhalten hatte.

Bei dem in Bagdad ermordeten prominenten Geistlichen handelt es sich um Kamal al-Din al-Ghureifi. Er und zwei seiner Helfer seien von Unbekannten niedergeschossen worden, als sie am Freitag zum Gebet in die Moschee im Zentrum Bagdads gehen wollten, teilte die Polizei mit. Die Täter konnten fliehen.

Ghureifi sei in Bagdad der Vertreter von Ayatollah Ali al-Sistani gewesen. Der in der heiligen Stadt Najaf ansässige Sistani wird weithin als der religiöse Führer großer Teile der schiitischen Bevölkerungsmehrheit im Irak gesehen.

Nach Jahren der Unterdrückung unter der Herrschaft Saddam Husseins dominieren die Schiiten nun die irakische Politik. Aufständische der sunnitischen Minderheit und ausländische Extremisten wurden wiederholt für Anschläge auf schiitische Führer verantwortlich gemacht.

Zuvor hatte der Polizei zufolge ein Selbstmordattentäter ebenfalls in Bagdad einen Wachmann mit in den Tod gerissen, der nahe eines Bürogebäudes des irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim al-Jaafari stand. Jaafari, ein Schiit, war zum Zeitpunkt des Anschlags nicht in dem Gebäude.

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