Irak versorgt Bürger mit Vorräten
Handelsminister Mohammed Mehdi Saleh sagte am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters, vor einiger Zeit habe man begonnen, die Bürger alle zwei Monate mit einer Doppelration zu versorgen, damit sie Vorräte für einen Krieg anlegen könnten. Die Nahrungsrationen würden in den kommenden Monaten weiter erhöht, sagte Saleh.
An alle Familien im Land werde monatlich Getreide, Reis, Speiseöl und Milchpulver ausgeteilt. Saleh, der in einer grünen Militäruniform zum Interview erschien, warnte vor einem Krieg. Angreifer müssten mit „großen Verlusten“ rechnen. Der Irak habe in der Vergangenheit bewiesen, dass es auch mit einfachen Mitteln Angreifer vertreiben könne. Die USA haben dem Irak mit militärischen Maßnahmen gedroht, sollte das Land schwere Verstöße gegen die UNO-Abrüstungsresolution begehen.
Der Irak, gegen das vor zwölf Jahren ein Wirtschaftsembargo verhängt wurde, importiert Nahrungsmittel im Rahmen des Programms der Vereinten Nationen “Öl für Lebensmittel“. Darüber hinaus habe sein Ministerium Maßnahmen ergriffen, die den örtlichen Handel im Falle eines Krieges sichern sollen, sagte Saleh.
Der Minister kritisierte die britische Regierung wegen ihrer Unterstützung der USA im Konflikt mit dem Irak. Großbritannien habe früher gute Wirtschaftsbeziehungen mit dem Irak genossen, sagte Saleh. So habe die britische Regierung in den 80er Jahren Darlehen im Wert von 2,7 Milliarden Pfund (4,3 Milliarden Euro) an britische Firmen vergeben, damit sie im Irak Geschäfte tätigen konnten. Diese Verbindungen könnten wieder aufgenommen werden, wenn die britische Regierung ihre Irak-Politik ändere.